Komm mit wandern!
 

Rurtal - Panorama 

Immer der Sonne entgegen

Die Rureifel ist weniger ein Bergland als eine zerschnittene Hochfläche. Das alte, während des Karbons aufgefaltete Gebirge, war in  der Kreide und Tertiärzeit vollends zu einer reliefarmen Verebnung geworden. Als sich dann in der Folgezeit das gesamte Rheinische Schiefergebirge hob, schnitten die bis dahin gebildeten Fluss-Systeme sich bis zu 200m in den Untergrund ein und haben die heute an den Talhängen rechts der Rur widerstandsfähigeren Buntsandsteinfelsen modelliert, die sich zu einem prägenden Landschaftselement von seltener Schönheit entwickelt haben.

Buntsandsteinfelsen

 Die Felsen werden uns auf der heutigen Wanderung begleiten. Die Wanderstrecke verläuft durch das mäandrierende Tal der Rur in einem leichten wellenförmigen Auf und Ab von Zerkall nach Heimbach. Angelehnt an den linksseitigen Berghängen des Rurtales bieten sich meist freie Aussichten und bei Sonnenschein werden wir vorwiegend der Sonne entgegen wandern und von ihr reichlich verwöhnt. Als Panoramaweg kann man diesen Weg bezeichnen.  

Vom Nationalpark Info-Punkt in Zerkall (170m), wo Parkplätze vorhanden sind, geht es von der Ausfahrt ca 100m mit dem Wegzeichen des Wildnis-Trails an der Straße entlang. Dieser Weg verläuft zwar zwischen den gleichen Orten, aber da er durch viele Waldpassagen des Nationalparks führt, ist er lange nicht so attraktiv und dient mehr der Fitness als dem Landschaftsgenuss, den wir bei der Tour höher einschätzen. Wir folgen zunächst aber diesem Wegzeichen über den vor der Kallbrücke liegenden Parkplatz und wandern durch freies Wiesengelände bergan mit herrlichem Rückblick bis an den Waldrand (0,5km, 210m). Hier verlassen wir den Wildnis-Trail und folgen dem Wegweiser „Brück 1,5km“. (25 Kalltalweg). Im weiteren Verlauf bieten sich immer wieder schöne Blicke ins Rurtal und zurück zum Burgberg mit dem Krawutschketurm. Die Wanderrichtung halten wir auch an einem Asphaltweg bei, wo anschließend vor uns sich die majestätischen roten Sandsteinzinnen der Burg Nideggen hoch oben auf steil aufragenden Felsen präsentieren. Ebenfalls begrenzen die schroffen Buntsandsteinfelsen von „Eugenienstein“, „Einsiedlerklamm“ und „Kickley“ den linken Talrand.
Nach 400m verlassen wir an einer Wegekreuzung mit Bank den Asphaltweg und steigen nun den Grasweg rechts bis zu einem quer verlaufenden Wirtschaftsweg bergan. Hier folgen wir der Wegnr. „57, Abenden-Brück“ mit herrlichem Panorama zur Burg Nideggen, die uns jetzt lange begleitet.
Die massiven Mauern der Ruinen künden noch heute von der Macht des Jülicher Grafengeschlechts, das dieses Bollwerk als Stützpunkt gegen Kurköln im 12. Jahrhundert erbaute.  

  Auf hohem Fels: Burg Nideggen                   Blick ruraufwärts                                  blühende Obstwiese

 An der Rur breitet sich ein flächengroßer Campingplatz aus, von denen wir im weiteren Verlauf der Wanderung noch einige zu sehen bekommen. Nach Überquerung der L246 (2,2km, 225m) liegt eine kleine Schutzhütte am Wegesrand. Mit einem weit ausholenden Halbbogen durchwandern wir die freie Feld- und Wiesenflur bis zu einem Asphaltweg (3,1km, 192m), wo wir uns mit der „57“ nach rechts wenden. Hinter dem Forsthaus Hetzingen (3,8km, 210m) wandern wir links mit „57“ und dem Hinweis „Abenden 2km“ am Fuße des „Rossberg“ weiter. Nach einer kurzen Waldpassage weitet sich der Blick wieder. Von einer Bank genießen wir zum letzten Mal das Burgpanorama bevor dieses hinter dem nächsten Berg unseren Blicken entschwindet. 

Vor uns tauchen nun die ersten Häuser von Abenden auf. Am Ortseingang wandern wir die Straße links mit der „57“ hinunter. Nach Überquerung der Bahnlinie fließt links die Rur. Der Weg folgt der Bahnlinie vorbei am Schwimmbad bis zum Bahnhof, wo wir die Bahnstrecke überqueren (5,5km, 185m). Wer nun hier die Wanderung beenden möchte, kann mit dem Zug zurück nach Zerkall fahren oder auf dem Rurradweg auf der anderen Fluss-Seite zurückwandern. Vor der Rurbrücke gibt es mit „Haus Friedensthal“ noch eine Einkehrmöglichkeit.
Wir überqueren also die Bahnstrecke und folgen dem Eifelvereinszeichen 4, dem „Josef Schrammweg“ bzw. der „Buntsandsteinroute, die beide von Nideggen kommen. Der asphaltierte „Weißdornweg“ führt entlang der Eisenbahntrasse und endet erst hinter dem letzten Haus (Nr.38). Leicht steigt der Wald- und Wiesenweg bergan bis wir nach einer Wegschleife auf einem Pfad über Wurzeln und Treppen abwärts zur Rur wandern, wo ein idyllisch gelegener Rastplatz zu einer Pause einlädt (7,2km, 212m). 

                 Abstieg zur Rur                                        Rastplatz an der Rur                                   Ruridylle

 Während der Flusslauf anderenorts durch den Bau von Talsperren und Staubecken gezähmt ist, bahnt sich die Rur zwischen den Staubecken Heimbach und Obermaubach noch heute als temperamentvoller Mittelgebirgsfluss ihren Weg durch das Rurtal und ist eine beliebte Kanuwanderstrecke. Dort wo die galerieartigen Ufergehölzbestände in großflächige Weichholzauenwälder übergehen, lässt sich erahnen, wie die Talauen einst ausgesehen haben, bevor die Auenwälder gerodet und durch Wiesen zur Heugewinnung ersetzt wurden.

 Der weitere Weg verläuft entlang dem Waldrand mit Blick über die Rurwiesen nach Blens. Über den Ort hinweg sehen wir an der anderen Talseite wieder imposante steil abfallende Buntsandsteinfelsen. Am Friedhof (8,5km, 204m) erreichen wir den Ort, den wir aber links liegen lassen und weiter mit den bekannten Wegzeichen rechts der „Odenbachstraße“ folgen. Nach 100m biegen wir vor einem Parkplatz links ab. Mit dem Weg gewinnen wir einige Höhenmeter und es bietet sich ein wundervolles Rurtalpanorama mit dem Ort und den dahinter steil aufragenden Felsen der „Juffersley“ mit dem Gipfelkreuz und der längsten Felswand der Nordeifel, der „Breidelsley“. 

Blenser Buntsandsteinfelsen

 Wegen der Nistplätze von Wanderfalke und Uhu sind die Buntsandsteinfelsen als „Vogelfreistätte“ unter Naturschutz gestellt worden. Auch der Autofahrer wird auf der Talstraße durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung zum Schutz der Tiere aufgefordert. 

 Als „Klimainseln“ in der ansonsten vom Westwind und damit vom Atlantik klimatisch bestimmten Rureifel bieten die südexponierten, von der Sonne aufgeheizten Felswände auch mediterranen Arten wie Mauereidechse und Steppengrashüpfer ein Zuhause.

                    "Jufferley"                                         Panorama - Sonnenbank                                 Sonnenpfad                     

Am Waldrand haben wir das Ende der Steigung erreicht und von einer Schutzhütte (9,1km, 240m) bietet sich nun ein Blick ruraufwärts. 100m weiter lädt eine Bank zum Sonnen und relaxen ein. Bergab führt der Pfad mit steil abfallendem Hang zur Rur bis zu einem Weg (9,4km, 225m). Hier zweigen „Josef-Schramm-Weg“ und „Buntsandsteinroute“ links ab Richtung Hausen, wo beide auf der anderen Rurseite nach Heimbach führen. Auch in Hausen (noch 1,5km) könnte man die Wanderung beenden und mit dem Zug zurückfahren. 

                     Aurorafalter                                      Blick nach Hausen                                    Tour - Finale

Wir bleiben auf dieser Seite und wandern rechts leicht ansteigend weiter. Im Frühjahr erfreut das frisch aufgehende Grün den Wanderer.  Nach 800m fällt der Weg und hinter einer Wegschleife wandern wir wieder ca. 200m abwärts bis zu einer Wegegabelung und nehmen den nach „Hasenfeld 1,4km“ führenden Weg (10,6km, 260m). Er verläuft noch auf der Höhe zu einem hinter einer Schranke liegenden Aussichtspunkt. Weiter geht es auf einem bequemen Weg. Es könnte ein wirklicher Genießer- und Panoramaweg sein, wenn von den in regelmäßigen Abständen stehenden Bänke freie Sichten vorhanden wären. Aber diese sind leider mittlerweile fast zugewachsen oder gar nicht mehr vorhanden. In Hasenfeld endet der Weg an einem Wendeplatz. Die Straße „in den Wingerten“ führt uns 50m bergab. Hier stoßen wir wieder auf den Wildnis-Trail und folgen seinem Wegzeichen über den „Aachener Weg“ nach Heimbach. An einem Marienbildstock endet der Asphalt und ein Stück weiter an dem letzten Haus geht der Weg in einen Pfad über. An einem Wege-T mit einem kleinen Brunnen geht es weiter links abwärts bis kurz vor der L218. Hier folgen wir dem Pfad, der durch eine wildromantische kleine Schlucht führt. Am Ende erreichen wir einen Parkplatz und den Rurradweg, den wir nun rechts nach Heimbach, unserem Endziel, wandern. Nach einem Besuch in der kleinsten Stadt von NRW und einem Genuss für Laib und Seele fahren wir mit dem Rurtalbahn nach Zerkall zurück. 

Information: Wanderkarte Nr. 2 „Rureifel“, Nr. 50 „Nationalpark-Karte“des Eifelvereins; sonniger Panoramaweg mit schöne Sichten ins Rurtal und zu den Buntsandsteinfelsen.
Streckenlänge: 13km bis Heimbach, die Tour kann auch abgekürzt werden, in Abenden, Blens und Hausen; Rückfahrt jeweils mit der Rurtalbahn.
www.rurtalbahn.de
Schwierigkeit: gering, wellenförmiges Streckenprofil, Abstiege 290 und Aufstiege 320m; meist unbefestigte Wege und Pfade
Einkehrmöglichkeit: in Abenden und am Ende in Heimbach, unterwegs nach 7,2km schön gelegener Rastplatz an der Rur.


Nationalpark-Tor Heimbach

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Karte


Tourenübersich Dürener Rureifel