Vulkaneifel 

 

           

Spanientour

 

mittlere Brohltalrunde

 

hist. Katastrophengebiet

 

Traumtour

   

       

Augen der Eifel

 

vulk Exkursion

 

Maar Panoramarunde

 

 Die Eifel gehört erdgeschichtlich zu den interessantesten Mittelgebirgen in Europa. Besonders die vulkanischen Erscheinungen haben viele erdkundliche Besonderheiten hinterlassen. Man unterscheidet drei Vulkangebiete: Hocheifel, West- und Osteifel, wobei es sich in der Hocheifel um erloschenen und in West- und Osteifel um ruhenden Vulkanismus handelt.  Dieser hat eine Ruhepause eingelegt, um vielleicht in tausend oder zehntausend Jahren, vielleicht auch schon bald, erneut auszubrechen. Die bisherige Hinterlassenschaft ist aber schon beeindruckend. 350 kleine und große Vulkane, Maare, Lavaströme und unzählige Mineral- und Kohlensäurequellen sind zu entdecken. So sind Wanderungen in diesen Regionen besonders interessant, da man immer wieder auf „heiße“ Spuren stößt.

   

Kronenburg

Spanien-Tour

 

 Spanien lag vor 400 Jahren noch gar nicht so weit weg von uns. Im äußersten Südwesten von Nordrhein-Westfalen liegt noch heute ein kleiner Burgort, der seine Entstehung im 13.Jh. der strategischen Lage hoch über dem Kylltal verdankt. Die damaligen edlen Ritter von Kronenburg kamen 1555, wegen ihrer Zugehörigkeit zum Herzogtum Luxemburg, 160 Jahre lang unter spanische Herrschaft. Aus diesem Grund wird die ehemalige spanische Insel in der Eifel noch heute als „Spanisches Ländchen“ bezeichnet. Eine Exklave bildete Kronenburg auch 100 Jahre später, als es im Zuge der Neuaufteilung Mitteleuropas nach der Niederlage Napoleons an das Haus Mecklenburg-Strelitz gelangte und erst durch Tausch bzw. eine Abschlagszahlung 1819 an Preußen kam.

 

Durch diese ehemalige spanische Landschaft wandern wir heute auf unserer Tour. Ein Weg führt sogar durch diese Region bis auf die Iberische Halbinsel. Es ist der Jakobusweg auf dem seit dem Mittelalter Menschen nach Santiago de Compostela pilgern. Ein weiterer Pilgerweg führt von Aachen nach Trier zum Grab des hl. Matthias. Er ist gleichzeitig der Hauptwanderweg Nr. 6 des Eifelvereins. An der Straße von Hallschlag nach Ormont steht ca. 100m hinter der alten Bahnbrücke das Matthiaskreuz, wo wir unsere Wanderung starten (515m). 

     

Matthiaskreuz

 

Matthiasweg

 

Goldberg, Lavagrube

 

 Wir bewegen uns von der Straße einer kleinen Brücke zu. Nach Überquerung der Taubkyll, die 2km weiter bachabwärts zusammen mit der Kyll den Kronenburger Stausee bildet, wandern wir auf dem Matthiasweg dem kleinen Bachtal bergan bis zu einer Straße, die rechts zu dem kleinen Örtchen Ormont führt. In diesem Wort steckt das Wort Gold und Berg, benannt nach den golden glitzernden Biotitblättchen, die sich in der Vulkanasche des vor uns aufsteigenden Goldberges befinden.

 An der Straße ist es jetzt jedem selber überlassen an welcher Stelle er die gegenüberliegende Böschung meistern will, wenn er so den kleinen Umweg bis zur eigentlichen Wegeinmündung abkürzen will. Denn dieser Weg führt nun auf direktem Weg hinauf zum Goldberg. Oben stehen wir vor einem der vielen Windkraftanlagen, die Anfang der 90. Jahre wegen der guten Windverhältnisse zur größten Windparkanlage der Eifel gebaut wurde. Eine Infotafel erläutert die Technik.

 Links geht es noch ein paar Meter höher, und wer gehofft hat, dort auf dem höchsten Punkt des Goldberges zu stehen und eine besondere Rundumsicht zu erleben, sieht sich schnell getäuscht. Alles andere als eine atemberaubende Fernsicht liegt vor uns. Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt, eine wahre Mondlandschaft breitet sich zu unseren Füßen aus. Es ist eine riesige Lavagrube, in der die Vulkanasche abgebaut wird und so den ehemaligen Goldberg allmählich von der Landoberfläche verschwinden lässt. Abgebaut wird der Goldberg bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Der ursprüngliche, stolze 649m hohe Vulkankegel lässt sich heute nur noch erahnen. Aus versicherungstechnischen Gründen ist natürlich das Betreten des Geländes verboten. Bei Sonnenschein glitzern und funkeln kleine Sternchen am Boden und beim genaueren Hinsehen kann man dann in den grotesk geformten Wurfschlacken glänzende Blättchen entdecken. Es sind braune und goldgelbe Biotitkristalle. Wegen dieser Biotitvorkommen hat der Berg auch den Namen „Goldberg“ erhalten. Gleichzeitig ist er der nordwestlichste Eckpfeiler des Westeifeler Vulkanzuges.

 Wir gehen zurück bis zur Windkraftanlage und dort den Weg weiter bis zur nächsten, hinter der wir links um die Lavagrube herum bis zur Straße wandern. Der Blick schweift von hier oben über eine weite hügelige Landschaft und wäre beruhigend und anmutig anzusehen, gäbe es nicht diese Vielzahl von Windkraftanlagen, die das Landschaftsbild nachhaltig beeinträchtigen. 800m müssen wir nun auf der Straße nach rechts Richtung Kerschenbach gehen. Es ist eine wenig besiedelte Landschaft und so ist auch der Verkehr gering, aber Vorsicht ist trotzdem immer geboten.

 

     

Biotit

 

Windpark

 

Abstieg nach Kronenburgerhütte

 

Wanderten wir bisher im Lande Rheinland-Pfalz, so überschreiten wir am Tiefpunkt der Straße einen kleinen Bach und befinden uns anschließend in Nordrhein-Westfalen. 280m hinter der Landesgrenze biegt halblinks ein Weg mit der Nummer „9“ ab, dem wir nun folgen. Nach verlassen des Waldes (5,2km, 610m) ist in der Ferne auf der anderen Seite des Kylltales zum ersten Mal Kronenburg zu sehen. Die weiß gestrichenen Häuser heben sich auffällig aus dem umgebenden Grün ab.

An der nächsten Wegekreuzung (5,4km, 595m) wandern wir links auf einem asphaltierten Weg stetig ein kleines Tal hinab. Der Weg weist hinter der nächsten Kurve genau auf die Feste Kronenburg. Vor einer Wiese verlassen wir den befestigten Weg und wandern auf der anderen Bachseite auf angenehmeren, wenn auch zur Zeit stellenweise etwas matschigen Boden weiter. Vor einem Bolzplatz wenden wir uns nach rechts und biegen vor der Wiese links in einen kaum erkennbaren Fußweg, der in Kronenburgerhütte endet.  

  

     

Kronenburgerhütte

 

Aufstieg nach Kronenburg

 

mittelalterliches Ortsbild

 

 Dieser Name entstand, als 1464 die Konzession zur Errichtung einer Eisenhütte erteilt wurde. Jahrhunderte lang wurden hier Stubenöfen, Brandroste und Takenplatten von hoher Qualität hergestellt. Mitte des 19. Jhs. kam wegen fehlender Transportmöglichkeiten das Ende der Eisenhütte. Vor der Kyll biegen wir rechts ab und erreichen eine uralte bruchsteingemauerte Bogenbrücke (7,4km, 480m), die mit dem weißen Kapellchen im Hintergrund ein zauberhaft reizendes Bachidyll darstellt und deshalb gern auf Fotos festgehalten wird. Die Brigidakapelle, wie sie genannt wird, wurde 1734 erbaut. Nach einem kurzen Besuch in der Kapelle, wandern wir zur Bundesstraße, wo wir an der Ampel die Straße queren und nun noch einmal ins Schwitzen geraten. Es geht schließlich steil hinauf zum Burgort Kronenburg. Erst wandern wir an der Straße entlang, dann in einer Linkskehre den schmalen Fahrweg geradeaus bis zu einem Grillplatz. Rechts überqueren wir auf einem Holzsteg einen kleinen Bach, hinter dem wir nach den letzten anstrengenden Höhenmetern einen Parkplatz erreichen (8,3km, 545m). Der Ort liegt auf einem an drei Seiten steil abfallenden Bergkegel und hier im Norden lag ursprünglich der einzige schmale Zugang. Durch das Nordtor betreten wir von den Jahrhunderten scheinbar unberührt die malerische, mittelalterliche Kulisse der Bergfestung. Auf der linken Seite in der vor uns liegenden Gasse sehen wir noch sehr schön nebeneinander die Türen von Wohnhaus und Stall, aus dem bis in die 50er Jahre Kühe hinausgetrieben wurden oder Hühner das Dorf besiedelten. Nur wenige Burgorte, die einst so zahlreich in der Eifel vorhanden waren, sind heute noch in diesem Zustand erhalten. Schon nach wenigen Metern biegen wir rechts ab und finden eine Reihe renovierter Häuser vor, die den Ort nach Westen hin begrenzen. Links erinnert der Name des Cafes „Zehntscheune“ daran, dass Bauern und Bürger früher dem Grafen den zehnten Teil ihrer Einkünfte abzuliefern hatten. Aber welch faire Abgabe, wenn man daran denkt, welch enorme Steuern unser heutiger Staat von seinen Bürgern einkassiert. Daran möchten wir heute nicht erinnert werden, sondern einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Wandertag verbringen. Dazu schafft eine Einkehr in der gemütlichen „Zehntscheune“ einen zusätzlich köstlichen Beitrag.

  

     

Café Zehntscheune

 

Mitteltor und Kirche

 

Kronenburger Ruine

 

 Anschließend wird der angefangene Ortsrundgang fortgesetzt. Die gepflasterte Gasse führt an Jahrhunderte alten restaurierten Häusern vorbei zum Mitteltor. Hier schauen wir links die Tellgasse hinunter. Dieser Durchgang ist erst später entstanden. Ebenso der Aufgang rechts zur Burgruine, der 1969 angelegt worden ist. Der eigentliche Zugang zur Burg führte im Mittelalter durch das Mitteltor am Burghaus, dem heutigen Schlosshotel, vorbei. Dieses Gelände vor der Burgruine diente zwischen 1922 und 1926 einer kronenburger Laienspielgruppe als Freilichtbühne für Schillers Drama „Wilhelm Tell“, das an den Sommersonntagen aufgeführt wurde und zahlreiche Gäste aus dem ganzen Rheinland anzog. Das Burghaus bauten 1766 die Grafen von Blankenheim. Seit 1902 wohnen hier Feriengäste und so hielt der Fremdenverkehr in Kronenburg Einzug.

 1492 wurde der Grundstein für die Kirche in Kronenburg gelegt und nach einer Bauzeit von 16 Jahren stellte man 1508 die kunstvollen Deckengewölbe fertig, die von einer Säule getragen werden. Auf ihr allein ruhen die zehn Gewölberippen, die wie ein Fächer steil zu den vier Gewölben aufsteigen. 1517 stellten die Johanniter die Sakristei fertig. Die Gewölbeabschlusssteine sind mit den Wappen der örtlichen Adelsfamilien versehen. So wie die Wohnhäuser und Stallungen ist auch die Kirche in die Ringmauer einbezogen.

Zur Besichtigung der Burgruine (560m) erklimmen wir am Mitteltor die 100 Aufgangsstufen, wo anschließend ein weiter Blick ins Kylltal mit dem Stausee die Mühe belohnt. Schon im 13. Jh. entdeckten die späteren Herren von Kronenburg diesen strategischen Bergrücken und wie vorteilhaft man von hier das obere Kylltal beherrschen kann. Sie dehnten ihren Machtbereich über einen großen Teil der Eifel aus. Um die Burg entstand damals, wie wir schon beim Eingang am Nordtor gesehen haben, eine kleine Siedlung, die durch einen Mauerbering mit Toren in die Befestigung der Burg integriert wurde. Besondere Bedeutung erlangte Kronenburg durch seine Eisenhütte. Mit deren Niedergang aber erfolgte auch der Verfall des Ortes Kronenburg. Heute machen die Burgruine und die restaurierten Fachwerkhäuser den Ort zu einem malerischen Bergnest. Ein weiterer Anziehungspunkt der Region glitzert ca. 80 Meter unter uns im Tal der Kyll. Der Stausee mit einer Größe von 27ha wurde 1977 als Freizeitanlage und als Regenrückhaltung für die Hochwässer von Kyll und Taubkyll angelegt.

  

     

Kronenburger Stausee

 

Abstieg ins Kylltal

 

Stausee - Vorsperre

 

  Zurück geht es bis zum Mitteltor wieder den gleichen Weg. Hier verlassen wir hinunter über die Wilhelm-Tell-Gasse den mittelalterlichen Burgort. Am Ende des Treppenabstiegs wenden wir uns nach rechts mit dem Wegzeichen „3“ und der Jakobsmuschel, das Zeichen für den Jakobusweg.

Wir wandern aber nach 100m mit dem Eifelvereinszeichen Nr. „5“ auf einen links abzweigenden Pfad weiter. Am Ende einer Treppe geht es rechts bis zur Straße und dort hinauf Richtung „Ferienpark Kronenburger See“. Dann liegt das Kylltal mit dem Stausee vor uns. Hinter dem Hotel verlassen wir die Straße und gehen links den Pfad hinunter und queren die Bundesstraße über eine Brücke. Wir wandern nun rechts auf einem angenehmen Pfad weiter am Seeufer (9,7km, 490m) entlang und erreichen an der Vorsperre der Kyll über eine Holzbrücke das andere Ufer. Am Südufer folgen wir dem Weg nach rechts bis wir die Taubkyll erreichen und überqueren. Sie führt uns, wieder in Rheinland-Pfalz, bachaufwärts zurück zu unserem Ausgangspunkt. Hinter der Brücke (11,3km, 490m) befinden sich noch einige Reste vom Westwall.

  

     

Westwall

 

entlang der Taubkyll

 

Hallschlagblick

 

 Dieser aus Betonklötze bestehende Barrikade, auch Siegfriedlinie genant, stellte mit einer Gesamtlänge von 630 Kilometern ein außerordentliches aufwendiges und geschichtsträchtiges Bauwerk dar. Als Befestigungs- und Verteidigungslinie gegen feindliche Angriffe aus dem Westen wurde er zwischen 1936 und 1940 errichtet und reichte von Kleve bis nach Basel.

Es geht nun auf bequemen Weg entlang der Taubkyll aufwärts. Um das momentane Dahinschlendern und Spazierengehen wieder in ein Wandern übergehen zu lassen, überqueren wir an einem kleinen Häuschen des Wasserverbandes auf einem schmalen Steg (11,8km) die Taubkyll und wandern oberhalb einer Böschung dort auf einem ehemaligen Bahndamm weiter talaufwärts.

Hinter dem Gasthaus „Hack“ halten wir uns links und treffen bald wieder das uns vertraute Eifelvereinszeichen Nr. "6 „Matthiasweg“. Ein ehemaliger Bahndamm wird nun unterquert und in einer ansteigenden Rechtskurve nochmals einige Höhenmeter überwunden. Nach dieser kleinen Anstrengung bietet sich ein schöner Blick auf Hallschlag und den umliegenden Höhen (12,6km, 515m).

Wir bleiben am Hang oberhalb der Taubkyll und erreichen so bald unseren Parkplatz und Ausgangspunkt am Matthiaskreuz.

 

Information: Wanderkarte Nr. 15 „Oberes Kylltal“ des Eifelvereins. Startpunkt Parkplatz am Matthiaskreuz . Wanderung kann auch in Kronenburg begonnen werden, dann Rucksackverpflegung  http://www.rhein-eifel.tv/eifel/kronenburg.html

 

Streckenlänge: 14km Rundwanderung, nur teilweise Hinweisschilder, Steigungen 240m, Abstiege 240m

 

Schwierigkeit: leichte Anstiege zum Goldberg und Kronenburg, überwiegend unbefestigte Wege

 

Einkehrmöglichkeit: in Kronenburg „Café Zehntscheune“ www.cafe-zehntscheune.de 

 

GPX-Track:  Kronenburg.gpx  (Link speichern unter)
 

 

 

  

 


Kronenburg auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

 

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Burg ?

  Die linksrheinische Autobahn ,A61, durchschneidet das Vulkangebiet der Osteifel, in dessen Zentrum der Laacher See liegt. Dem aufmerksamen Beobachter fallen bei der Fahrt im Gegensatz zur Nordeifel die vielen Bergkuppen auf. Sie sind alle vulkanischen Ursprungs.

Fährt man bei Niederzissen über die große Talbrücke des Brohlbaches, beeindruckt auf der rechten Seite eine weithin sichtbare Bergkuppe mit einer Burg. Der Name ist für die meisten unbekannt. Diesem Rätsel wollen wir bei einer Wanderung lösen und seine Umgebung näher kennen lernen.

Mittlere Brohltalrunde

 

Unser Fahrzeug parken wir am Bahnhof in Oberzissen (230m ü.NN). Die hier verlaufende Schmalspurbahn verband den Ort Kempenich in der Eifel mit dem Rhein und befördert noch heute vom Steinbruch Brenk vulkanisches Gestein zum Rheinhafen Brohl. Zur Freude der Eisenbahnfreunde fahren von Ostern bis in den Oktober hinein am Wochenende Sonderzüge des „Vulkan-Express“ auf der 17,5 Kilometerlangen Strecke vom Rhein bis Engelen. Wer möchte kann auch von Brohl oder einem anderen Bahnhof der Brohltalbahn mit einer romantischen Fahrt in der Holzklasse anreisen.(Fahrplan beachten!

 

Wir gehen vom Bahnhof in Oberzissen zur Brohltalstraße und folgen gegenüber der Neustraße und dem Wegweiser „Sauerbrunnen“. Das Brohltal ist reich an kohlensäurehaltigen Quellen. Spuren des vorhandenen Vulkanismus werden wir auf Schritt und Tritt unserer Wanderung finden. Das hier am Sauerbrunnen in einigen Kilometern Tiefe vorhandene Magma gibt CO2-Gase ab. Es steigt in Spalten auf und gelangt dabei ins Grundwasser. Hier wird es gelöst und Kohlensäure entsteht. Beim Aufstieg des Wassers durch eisenhaltige Gesteinsschichten wird Eisen aus ihnen herausgelöst und hinterlässt im Quellbereich rostrote Ablagerungen. Einige probieren das prickelnde Wasser, das aber nicht für jeden den richtigen Geschmack hat, denn es ist im Gegensatz zu den sonst üblich gekauften Mineralwässern nicht enteist. Viele Einheimische füllen heute noch hier ihr eigenes Mineralwasser ab.

  

   

Bahnhof Oberzissen

 

Sauerbrunnen Oberzissen

 

Viadukt Oberzissen

 

 Vom Sauerbrunnen gehen wir wieder ein Stück zurück und biegen links in die Bachstraße ein. Bald sehen wir ein von zwei Eisenbahnviadukte der Brohltalbahn, hinter dem wir der Ackerstraße mit dem Wegzeichen „B1“ folgen. An der nächsten Wegegabelung wandern wir auf der Ringstraße und entlang des Quacken-Baches. Wir stoßen auf einen Weg, wo wir uns nach rechts wenden und den Bach (1,8km, 270m) überqueren. Unser Wanderweg ist nun bis zur Burg identisch mit der Georoute „Mittleres Brohltal“ (GeoM). Tafeln erläutern unterwegs geologische Besonderheiten. Hinter dem Bach wandern wir links 100m weiter und steigen mit dem rechten Weg hinauf zu einem befestigten Weg, den wir nach ca.100m links wieder verlassen. Am Ortsrand von Hain wenden wir uns zunächst nach links und erreichen rechts die „Sonnenstraße“. Links gehen wir bis zur Dorfstraße und biegen dort rechts ein. Wir finden einen kleinen Rastplatz, der nach dem bisherigen steilen Anstieg von 100m Gelegenheit zu einer Verschnaufpause gibt (2,6km, 270m). Die Steigung zur Burg, der wir dann links mit der Burgstraße und dem Hinweis „Burg Olbrück“ folgen, ist noch nicht zu Ende, aber mit dem Burgnamen ist unser eingangs, erwähntes Rätsel gelöst und die Burg auf dem Berg hat einen Namen. 80m müssen bis dort noch überwunden werden (3,4km, 450m). 

Burg Ölbrück

Die Burg mit ihrem 34 Meter hohen imposanten Bergfried blickt auf eine über 1000-jährige wechselvolle Geschichte zurück. Dem Besucher wird auf dem Burggelände an verschiedenen Punkten durch audiovisuelle Technik die Entstehung der umliegenden Vulkanlandschaft vor 13 000 Jahren deutlich gemacht und versetzt ihn in die Epoche der ersten Jahrtausendwende unserer Zeitrechnung.

Nach dem anstrengenden Anstieg lassen wir uns zunächst im Garten der Burgschänke nieder und stärken uns für die weiteren Aktivitäten.

Bei dem anschließenden Rundgang bildet die Besteigung des imposanten Bergfrieds den Höhepunkt. Mit einer Wendeltreppe über mehrere Stockwerke, wo weitere Erklärungen zu hören sind, geht es nach oben. In einem Raum ist ein Modell der ehemaligen Burganlage in seiner Blütezeit aufgebaut. Es macht deutlich, um welch herrschaftliche Burg es sich hier einst handelte. Von der Ringmauer und den Gebäuden sind heute nur noch geringe Reste vorhanden. Nach 142 Stufen werden wir auf der Wehrplatte des Turms mit einem einzigartigen, atemberaubenden Panorama belohnt. Der Blick schweift über das Brohltal bis hinab ins Rheintal und den Westerwald sowie westwärts in die Eifelberge, aus denen die benachbarte Nürburg grüßt. Bei klarer Sicht sind sogar die Spitzen des Kölner Doms zu erkennen. Den Wächtern von damals blieb kaum eine Bewegung im weiten Umland verborgen. 

 

Blick von der Burg: Oberzissen, Hain

 

Von der Burg gehen wir die geteerte Zufahrtsstraße wieder zurück bis hinter einer Wiese ein Feldweg rechts abzweigt. Wir folgen diesem und den bald links bergab führenden Weg (nicht den mit „GeoM“ geradeaus ausgeschilderten Wiesenweg). Am Ende des Weges wandern wir zunächst rechts am Waldrand entlang, bevor im Wald ein kleines Tälchen uns bergab ins Brohltal führt. Wir folgen dem Brohlbach nach rechts und lassen hier eine alte Mühle links liegen. Den Brohltalweg folgen wir bis zum Weiler Holzwiesen und überqueren hier den Brohlbach (5,0km, 285m). Wir nehmen den Weg links vor dem „Reiterstübchen“ zu einer Landstraße. Überqueren mit dieser rechts noch einmal einen kleinen Bach und biegen dann links in den Waldweg ein, um gleich wieder rechts abzubiegen. Der Weg steigt nun durch Wald langsam bergan. Auch am Waldende führt uns der Weg links weiter aufwärts. An der höchsten Stelle des Weges, 360m ü.NN, wandern wir rechts hinunter ins Tal mit den Orten Ober- und Niederdürenbach. Unten auf der K52 geht es erst rechts und nach wenigen Metern links den befestigten Weg weiter. Nach ca. 200m überqueren wir den Dürenbach und folgen dann dem linken Weg. Es ist hier wieder der „GeoM-Pfad“, der uns nun vorbei an Büschhöfe zum Steinberg bringt. 

 

       

Königssee

 

Auf dem Weg zum Rodder Maar

 

Rodder Maar mit Burg Olbrück

 

Das ist ein etwa 35 Millionen alter Vulkan und gehört schon zum Vulkanfeld der Hocheifel, dessen bekannteste Berge die Hohe Acht und die Nürburg ist. Der dichte Basalt des Schlotes wurde als Schottermaterial abgebaut, mit einer Seilbahn nach Oberzissen zur Bahnstrecke transportiert und dort zerkleinert und verladen. Der seit den 50er Jahren aufgegebene Steinbruch ist durch Grundwasser aufgefüllt und heute in der Umgebung als „Königssee“ bekannt. Immer am Waldrand entlang umrunden wir den halben Hügel, da der Zugang zum See nur von der Nordseite zugänglich ist. Aber warum hat dieser kleine See einen so berühmten Namen? Wir finden keine Kapelle vor, wie St. Bartholomä beim großen Bruder in den Alpen oder einen Berg, wie den Watzmann mit seiner berüchtigten Ostwand. Aber die steilen Felswände lassen eine Begehung und Umrundung ebenso wenig zu wie sein großer Namensvetter. Das es sich hier um einen ehemaligen Steinbruch handelte ist für den Wanderer kaum noch zu erkennen. Die Natur hat alle Narben zugedeckt und ein wunderschönes Idyll geschaffen.

 

Zurück gehen wir wieder bis zum „GeoM-Pfad“ und wandern rechts weiter und passieren an der nächsten Wegekreuzung ein altes Steinkreuz. Das Wegzeichen „GeoM“ zeigt hier zwar nach rechts, wir folgen aber weiter geradeaus den am Waldrand entlang laufenden Weg und hoffen, so noch einen schönen weiten Blick nach Norden zu erhalten. Müssen aber bald feststellen, dass die erwartete Fernsicht durch Dunst getrübt ist. Die Konturen des Siebengebirges mit der hellen Silhouette des Petersberg-Hotels sind gerade noch zu erkennen. Immer am Waldrand entlang stoßen wir auf einen Querweg, wo wir rechts weiter wandern und nach ca.100m im Wald weiter geradeaus gehen. Da, wo dieser links endet, folgen wir dem Pfad zum Rodder Maar (10,2km, 340m).

 

Brohltalblick

Die Bezeichnung „Maar“ ist wahrscheinlich nicht zutreffend, da bisherige Bohrungen noch keine Beweise für die geologische Struktur eines Maares erbracht haben. Im Laufe seiner Geschichte erlebte es ein Wechselspiel von Bewässerung und Trockenlegung, landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Nutzung. 1997 wurde die Fläche endgültig renaturiert. Seitdem sammelt sich wieder Wasser im „Maar“ und es entwickelte sich zu einem der schönsten Naturgewässer der Region. Der Panoramablick nach Osten mit der über alles thronenden Burg, lässt den Besucher ins Schwärmen geraten.

Von hier umrunden wir das halbe Maar in Uhrzeigerrichtung. Auf dem östlichen Weg wandern wir immer geradeaus und stoßen auf einen mit „GeoM“ bezeichneten Weg. Diesem Zeichen folgen wir bis zu einem Grillplatz mit Tischen und Bänken. Sie laden mit einer herrlichen Aussicht noch einmal zu einer Rast ein (11,7km, 330m). Rechts am Toilettenhaus vorbei erreichen wir nach wenigen Metern den Aussichtspunkt „Brohltalblick“. Marienkopf heißt diese mittlerweile verwachsene Felskuppe, wo große Blöcke aus weißem Gestein herumliegen. Sie gehören zu einem mächtigen Quarzgang, der hier zu Tage tritt. Auf verschlungenen Pfaden halten wir uns rechts und folgen dann am Feldrand dem Weg talwärts. Nach zweimaligen Linksabbiegen stoßen wir auf einen befestigten Wirtschaftsweg, der uns hinunter zu unserem Ausgangspunkt am Bahnhof Oberzissen bringt.

 

Brohltal bei Oberzissen, links Bausenberg

 

 

Information:  Wanderkarte Nr. 10 „Brohltal“ des Eifelvereins; Geologischrer Führer zum Geo-Pfad "Vulkanpark Brohltal/Laacher See"; Startpunkt in Oberzissen am Bahnhof, auch Anfahrt mit der Brohltalbahn möglich ( www.vulkan-express.de ), weite Fernsichten,   

siehe auch Ost-Eifel: Herrliches Brohltal  Trasshöhlen

http://www.rhein-eifel.tv/burgen/eifelburgen/burg-olbrueck.html

 

Streckenlänge: 13km Rundwanderung, meist Wegzeichen „GeoM“, 8,5km unbefestigte Wege

 

Schwierigkeit: steiler Anstieg (180m) von Quackenbach bis zur Burg; leichter Anstieg (70m) hinter Holzwiesen,  viele sonnige Abschnitte

 

Einkehrmöglichkeit: Burg Olbrück www.olbrueck.de, 500m abseits der Wanderstrecke in Oberdürenbach, Bärenscheune, Hauptstr. 58 

 

GPX-Track: Burg Olbrück.gpx  (Link speichern unter)
 

 

 

 

 

 

 

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Lydiaturm

 Ein Historisches Katastrophengebiet

  Erdgeschichte hautnah erleben 

 

 Mit Beginn des Erdzeitalters des Tertiärs begann die Rheinische Masse sich emporzuheben. Flüsse mussten sich in den aufsteigenden Gebirgskörper tiefer eingraben. In die Bruchzonen drang Magma ein und Vulkane brachen aus. Immer neue Schlackenkegel entstanden, aus denen vielfach kilometerlange Lavaströme flossen. Die Landschaft veränderte sich. Als vor 30.000 Jahren der Ur-Rheinländer die Eifel schon durchstreifte, hatte sich jahrtausendelang Magma in der Erdkruste gesammelt und der Gasdruck stieg sehr stark an. Es öffnete sich vor 13.000 Jahren ein Schlot und schleuderte in sehr kurzer Zeit große Bimsmassen heraus. Sie begruben die Osteifel und jegliches Leben unter einer mehrere Meter hohen Bimsdecke und hinterließen eine karge Mondlandschaft. Ganze Täler wurden zugeschüttet. Die Asche gelangte mit dem Südwestwind bis nach Schweden. 

 

   Wie sich nun in der Folgezeit diese Landschaft entwickelte, werden wir bei unserer heutigen Wanderung erleben und durch Informationstafeln erläutert bekommen. Diese Strecke, „Höhlen- und Schluchtensteig Kell“, gehört zu den Traumpfaden der Südeifel und bietet alles, was eine abwechslungsreiche Wanderung kennzeichnet. 

 

Starten wollen wir im Brohltal am Gasthaus „Jägerheim“ (117m ü.NN), wo unter dem Viadukt der historischen Schmalspureisenbahn, dem Vulkan-Express, geparkt werden kann. Hier kann man schon gleich den Fotoapparat zücken, um dieses einzigartige Motiv im Bild festzuhalten. Es ist eins von zwei Viadukten, das der Vulkan-Express auf seiner Fahrt vom Rhein bis in die Eifel befährt. Gegenüber dem Gasthof zeigt ein Wegweiser zur „Schönen Aussicht“. Jetzt mobilisieren „Kurfürstenweg“ und „Hermann Löns Pfad“ beim Aufstieg aus dem Brohltal mit Serpentinen und Treppenstufen schon alle Energie. Nach 60 Höhenmetern haben wir die erste reizvolle Aussicht erreicht und können bei diesem Blick erstmal in Ruhe verschnaufen. Mit neuen Kräften wandern wir 200m bequem weiter (0,4km, 191m). Dann zeigt der Wegweiser links weiter zur „Schönen Aussicht 0,3km“ und nach weiteren 40 Höhenmetern haben wir auch diesen Aussichtspunkt erreicht. Der Blick geht über das unter uns liegende Brohltal mit dem Tunnel der Brohltalbahn, über Burgbrohl und bei klarer Sicht bis weit hinein in die Eifel. 

  

       

Viadukt mit Vulkan-Express

 

Aufstieg zur "Schönen Aussicht"

 

"Schöne Aussicht"

 

 100m weiter zeigt uns der Wegweiser „Krayermühle 3,9km“ das nächste Ziel an (0,9km, 251m). Ein bequemer Waldweg führt uns vorbei an einer Schutzhütte und einem Wegkreuz zum Schützenhaus (2,0km, 250m). Unterwegs kann man noch einen Abstecher zum „Schweppenburgblick“ machen und bei einer kurzen Rast den freien Blick ins Tal genießen. Am Schützenhaus wandern wir links hinunter ins Pöntertal. Hinter einem kleinen Holzsteg (3,2km, 160m) über den Pönterbach geht es rechts auf dem Forstweg bachaufwärts. 

Vorbei an den Gebäuden der Pöntermühle und des Dammhofes erreichen wir die K58 (4,7km, 206m) hinter der ein Pfad rechts auf die andere Bachseite führt. Hier wandern wir links talaufwärts. Das Tal weitet sich zu einer idyllischen mit knorrigen Obstbäumen bestandenen Wiesenlandschaft. Hinter einem kleinen Waldstück (5,8km, 336m) steigen wir rechts zu einem sonnigen und beschaulichen Rastplatz hoch, der bei dieser herrlichen Lage gerade dazu einlädt, eine Pause einzulegen. Der weitere Weg steigt nach 200m rechts 35m bergan (6,3km, 284m). Bei gleich bleibender Höhe wandern wir dann 500m links weiter, bevor es rechts noch einmal bis auf 328m hoch geht (7,5km). Hier an der K57 liegt der höchste Punkt unserer Wanderstrecke und der Blick geht bis zum Siebengebirge.

 

       

Steg über den Pönterbach

 

Pöntertal

 

Rastplatz im Pöntertal

 

 Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir rechts weiter auf dem Traumpfad zurück wandern oder mit einer Einkehr in Wassenach zusätzliche 1,5km in Kauf nehmen. Dazu gehen wir links, 400m an der K57 entlang, bis hinter dem Berghof ein Wirtschaftsweg uns durch ein kleines Waldstück bis an den Ortsrand von Wassenach führt (8,7km, 313m). - Unterwegs zweigt die Verlängerung über Lydiaturm ab, siehe Beschreibung unten. -. Über den „Andernacher Weg“ erreichen wir die Kirchstraße und wandern vorbei an der Pfarrkirche St. Remigius bis zur Hauptstraße, die wir rechts weitergehen und nach 150m rechts in die "Wendelsgasse" einbiegen, wo unser Einkehrziel  das „Café Restaurant Müller“ liegt (9,6km).

Anschließend biegen wir von der „Wendelsgasse“ links in den „Brunnenweg“ ein und wandern beim nächsten Rechtsknick weiter geradeaus auf dem Wirtschaftsweg zum Ort hinaus. Durch freie Wiesen und Feldlagen erreichen wir in einer Landschaftsmulde das Quellgebiet des Tönnissteiner Baches (10,3km, 258m). Hier treffen wir auch wieder auf unseren Traumpfad, dessen Logo uns nun bis zum Ausgangspunkt zurückführt. 

 

       

Römerbrunnen

 

Wanderweg

 

Abstieg in die "Wolfsschlucht"

 

 In der eingefassten Mineralquelle kann man kleine Blasen aufsteigen sehen. Sie sind ein Zeichen von vulkanischer Tätigkeit in der Erdkruste. In der Tiefe gibt es noch Magmakörper, die beim Erkalten Kohlendioxidgas abgeben, das in Spalten und Klüften nach oben steigt. Es tritt direkt als Gas aus oder meist gelangt es ins Grundwasser, wird dort gelöst und kommt als Kohlensäure in Quellen an die Oberfläche. Wenn mehr als 1g Kohlendioxid im Kilogramm Wasser gelöst sind, nennt man dieses einen Säuerling oder Sauerbrunnen. Das untere und mittlere Brohltal sowie seine Seitentäler sind so reich an Kohlesäurequellen wie kaum eine andere Gegend in Mitteleuropa.

Mit dem Kohlendioxid können die Wässer auch Eisenverbindungen in gelöster Form transportieren. Entweicht die Kohlensäure fällt das Eisen als Hydroxid aus und hinterlässt eine rostrote Färbung.

 Als kleines Rinnsal läuft der Bach 400m talwärts, bis er von einer erneuten Mineralquelle Nachschub bekommt. Sie wird auch Römerquelle genannt, weil man im Umfeld römische Münzen aus dem Jahre 76 n.Chr. gefunden hat. Auf einem sehr schönen Waldweg wandern wir talabwärts. Am Wegesrand entdecken wir im Berghang einen Stolleneingang, der mit einem Gitter verschlossen ist. Hier befand sich im 19.Jh. ein Bergwerk, das einen 1,5m breiten Erzgang abbaute. Der Gang führte Brauneisenstein. In Drusen eingeschlossen fanden sich büschelförmiges Malachit, Kupferglanz, Kupferlasurkristalle und gediegenes Kupfer. Es wurden 2 Schächte mit einer Teufe von 10 m bis 12 m abgeteuft und anschließend ein Stollen auf diese Schächte in den Berg getrieben. Der Stollen ist heute verschlossen und teilweise eingefallen. Er dient Fledermäusen als Winterquartier.

  

       

Wasserfall in der Wolfsschlucht

 

In der Wolfsschlucht

 

Steter Tropfen höhlt den Stein

 

 Wir stoßen auf die L113 (11,3km, 219m). Auf der anderen Straßenseite erwartet uns ein besonderes Highlight dieser Tour, die „Wolfsschlucht“. Das Tönnissteiner sowie auch das Brohltal waren durch den Ausbruch des Laacher-See-Vulkans bis zu 60m hoch mit vulkanischen Bims- und Ascheablagerungen aufgefüllt worden, sodass die Bäche sich ein neues Bett graben mussten. Das Klima war in der nacheiszeitlichen Phase regenreicher als heute. Dem Brohlbach gelang es durch seinen größeren Wasserreichtum leichter dies umzusetzen. Der kleine Tönnissteiner Bach hatte damit mehr Mühe. Er hat sich über Jahrtausende hinweg rückwärts vom Brohlbach aus tief in die Ablagerungen des Aschestromes, die hier als Trass bezeichnet werden, gefressen und so zum Erscheinungsbild der Wolfsschlucht, beigetragen. Dabei entstanden einige kleine Kaskaden. Am Ende, da wo wir jetzt nach Überquerung der Straße stehen, stürzt ein Wasserfall mehrere Meter über die oberste Stufe. Der geringe Wasserstand lässt zurzeit die Kaskaden und den Wasserfall leider nicht voll zur Geltung kommen.

Gesicherte Wege und mehrere Stege führen den Traumpfad durch die canyonartige Wolfsschlucht talwärts. Bis zu 40m hohe Felswände begleiten uns zu beiden Seiten. An manchen Stellen hat das Wasser den weichen Aschestrom unterspült und Hohlkehlen ausgewaschen. Schautafeln mit Erläuterungen erklären am Wegesrand die Entstehung der geologischen Formationen.

 

       

Wasser gestaltet

 

ehem. "Bad Tönnisstein"

 

Kurfürstenbrunnen

 

 Der Weg führt über einen Damm an den Ruinen des Klosters Tönnisstein vorbei. Von dem ehemaligen Karmeliter-Kloster sind heute nur noch ein paar von Schlingpflanzen überwucherte Mauerreste vorhanden. Eine Kapelle, die am Ende des 14. Jhs. auf den schroffen Trassfelsen errichtet wurde, war dem Hl. Antonius geweiht. Aus „Antonius-Stein“ wurde „Tönnisstein“.

Am Ende dieses wildzerklüfteten und abenteuerlichen Pfades stoßen wir auf die L113 (12,8km, 134m), wo rechts noch Gebäude des ehemaligen Bad Tönnisstein zu sehen sind. Es war einst Landesbad und Sommerresidenz der Kurfürsten von Köln. In den 1950er und 1960er Jahren war der nach ihnen benannte Kurfürstenhof eine beliebte Adresse wohlhabender Kurgäste. Von 1974 war es eine Fachklinik für alkohol- und drogenabhängige Menschen. Dann zog die Klinik nach Bad Neuenahr. 2010 wurde die ehemalige Fachklinik zu einem Seniorendomizil umgebaut. Zwei Mineralquellen sind in Bad Tönnisstein gefasst, aber wegen Umbauarbeiten zurzeit (2012) nicht zugänglich. Bei der Angelika-Quelle sprudelt das Mineralwasser aus 102m und beim Kurfürstenbrunnen aus 80m Tiefe. 

 

       

Trasshöhle

 

Tunnel des Vulkan-Express

 

Ende der Wanderung

 

 Ein Stück entlang der L113 führt uns der Weg links über den Brohlbach auf die andere Straßenseite der B412, hier geht es 50m links und anschließend 100m zu den Trasshöhlen. Die Gebäude links an der Straße gehören zu der ehemaligen Nonnsmühle, wo der abgebaute Trass zu feinem Pulver gemahlen wurde.

Schon die Römer kannten die Qualitäten des leicht zu bearbeitenden Steins und ließen ihn in großen Blöcken abbrechen. Am Rheinufer bei Brohl wurden sie auf Schiffe verladen und in das gesamte römische Imperium geliefert. Erst im ausgehenden Mittelalter, hat man gelernt, den Trass zu wasserdichtem Mörtel zu nutzen. Vor allem die Holländer verwendeten den gemahlenen Stein als Betonbestandteil für ihre Wasserbauten. Der Trassabbau war die wirtschaftliche Grundlage fast für das gesamte Tal. Heute ist die Trassindustrie zum vollständigen Erliegen gekommen und allein die stehen gebliebenen Trassfelsen und -höhlen erinnern, in ihrer Art wohl einzig in ganz Deutschland, an diese Zeit.

Der Wanderpfad führt uns nun sogar durch verschiedene Höhlen, die aber nicht durch den Abbau entstanden sind. Das Gestein wurde an den Hängen in Gruben gebrochen, seltener in Schächten oder Höhlen. Hier wurde nur das trockene Mahlgut bis zum Verkauf und dem späteren Abtransport zwischengelagert.

Nach Verlassen der letzten Höhle liegt das Viadukt der Brohltalbahn vor uns und unser Ausgangspunkt ist wieder erreicht (13,5km).

Mit einer gemütlichen Einkehr im „Jägerheim“ können wir diese erlebnisreiche und eindrucksvolle Wanderung ausklingen lassen.

 

Blick vom Lydiaturm zum Laacher See

 

 Tour-Verlängerung über Lydiaturm mit Laacher Seeblick

Als Alternative können wir diese Tour noch um 3,1km verlängern und dabei Vom Lydiaturm (390m) das schönste Laacher-See-Panorama mitnehmen. Dazu wandern wir von der K57 (7,9km) 500m Richtung Wassenach und biegen dann links in den örtlichen Wanderweg WA1 ein. Der Weg endet an der Straßeneinmündung der K57 in die L116. Wir queren die K57, folgen dort dem Weg 150m und stoßen auf den Vulkanweg, dessen Logo "V" uns rechts bis zum „Hotel Waldfrieden“ (11,1km, 349m) den Weg zeigt. Rechts am Hotel vorbei gelangen wir zum Lydiaturm (367m). Dieser wurde 1927 als Nachfolger eines Holzturmes aus Lavagestein errichtet und 1986 von 16 auf 23 Meter mittels einer Holzkonstruktion aufgestockt. Für den einmaligen Panoramablick steigen wir 106 Stufen hoch. Nach Süden geht ein herrlicher Blick über den tdyllisch gelegenen See zu der am Südufer gelegenen Abtei „Maria Laach“. Bei diesem friedlichen Anblick kann man sich kaum vorstellen, dass die vom Wasser gefüllte Hohlform und die Hügel ringsum von einer großen vulkanischen Eruption geformt wurden. Diese Eruption wurde für das Leben vor 13.000 Jahren zur Katastrophe, weil die mehrere Meter mächtige Bims- und Ascheschichten alles Leben im Umkreis vieler Kilometer erstickte.

Nach Norden ist bei guter Sicht das Panorama nicht weniger eindrucksvoll. Von der Autobahnbrücke der A61 über das Brohltal mit dem daneben sich erhebenden „Bausenberg“ schweift der Blick bis zur anderen Rheinseite, wo vor allem das Siebengebirge sich am Horizont abhebt. 

 

Blick vom Lydiaturm nach Norden

 

  Wieder vom Turm hinunter gehen wir erst 50m zurück und wandern links erst durch ein kleines Waldstück, anschließend am Rand entlang bis an die L113. Hier führt ein Feldweg links parallel zur Straße. An der nächsten Wegeinmündung biegen wir rechts in die „Gartenstraße“ ein und folgen nach 160m links der „Hauptstraße“ bis zur „Wendelsgasse“, wo die anderen zwar schon gemütlich im Einkehrlokal „Müller“ sitzen, aber den schönsten Panoramablick der Tour verpasst haben.(12,7km)

 

 

Gasthof "Jägerheim"

Information: Wanderkarte Nr. 10 „Brohltal“ des Eifelvereins. Parken am Viadukt der Brohltalbahn am Gasthof „Jägerheim“ an der B412 zwischen Burgbrohl und Brohl-Lützing  

 

Streckenlänge: Rundwanderung über Wassenach 13,5km, mit Verlängerung über „Lydiaturm“ 16,7km; nur Höhlen- u. Schluchtensteig 12,1km

 

Schwierigkeit: mittel, nur zu Beginn steiler 130m hoher Aufstieg, Aufstiege 310m, Abstiege 310m

 

Einkehrmöglichkeit:  Am Parkplatz Gasthof „Jägerheim“ ,nur Höhlen- u. Schluchtensteig Rucksackverpflegung,

in Wassenach "Cafe Restaurant Müller" www.restaurant-mueller.de , bei Verlängerung über Lydiaturm „Hotel Waldfrieden“  www.amlaachersee.de

 

GPX-Track:  Brohltal Wolfsschlucht Wassenach.gpx  (Link speichern unter)
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Höhlen- u. Schluchtensteig auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

 

 

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     Traumtour

       auf Pfaden der Wacholderheiden der Osteifel

 

 

Der Traum ist eine besondere Form des Erlebens, der von lebhaften aber meist unwahrscheinlichen Bildern begleitet wird. Aber in den herrlichen Landschaften von Rhein, Mosel und Eifel kann man seit 2007 auf Pfade traumwandeln und ihre Reize hautnah miterleben. Die Schönheiten zwei dieser Traumpfade wollen wir in einer Kombination von Bergheiden- und Wacholderweg als Tagestour realisieren und genießen.

Wir starten unsere Wanderung am Parkplatz Raßberg an der Wintersportanlage bei Arft. Hier  befinden wir uns auf einer Höhe von 635m und somit sind die besten Vorraussetzungen für weite Ausblicke gegeben. Noch etwas höher fällt ein Stahlgittermast auf, der am höchsten Punkt des Raßberges steht. Mit 665m ü.NN zählt er zu den höchsten Erhebungen der Eifel. Der Turm ist ein Überbleibsel einer ehemaligen Radar Station der US Airforce. Die unbewaldete Kuppe ist von Wacholderbüschen und Heide bedeckt. Sie zählt zu einer Reihe von Wacholderheiden der Osteifel, von denen wir einige auf unserer Tour durchstreifen werden.

 

Der Wegweiser „Menke Höhe 1,1km“ zeigt unsere Wanderrichtung an. Auch das Logo „Traumpfade, das uns meist begleiten wird, finden wir hier. Schon nach wenigen Metern haben wir einen herrlichen Blick auf Arft und Langenfeld. In einem Halbkreis umrunden wir den Raßberg. Von seiner Westseite ist der höchste Berg der Eifel, die Hohe Acht, zum Greifen nah. Markant ist auch weiter nördlich der Schöneberg mit seinem Fernmeldeturm.

 

   

   

Auf dem Rassberg

 

Arft und Langenfeld

 

Hohe Acht

 

 Kein geringerer als der erste Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer erkannte schon früh den hohen Wert dieses Heidegebietes. Er unterstützte die Bemühungen den einzigartigen Charakter der Bergheiden zu bewahren. Aus diesem Grund wurde ihm zu Ehren ein Denkmal aus heimischem Basalt am Westrand des Raßberges errichtet.

 

Wir überqueren die K10 und kommen in ein weiteres Wacholderschutzgebiet, den „Heinrich Menke Park“. Auch hier finden wir bald einen Gedenkstein. Dr.-Heinrich-Menke war ein Biologielehrer aus Koblenz (1880 bis 1956), der sich auch in seiner Funktion als Landesbeauftragter für den Naturschutz und den Erhalt der Wacholderheiden eingesetzt hatte. Ein großartiger Panoramablick nach Süden liegt vor uns, rechts taucht auch der auffällige Vulkankegel der Nürburg auf. Die bewaldete Hohe Acht bleibt noch weiter Wegbegleiter. Der Traumpfad führt uns wieder hinunter zur Straße (576m), die wir überqueren und rechts auf einem fast unscheinbaren Wiesenweg weiter wandern. Auf der freien Höhe mit schönen Aussichten erreichen wir auf einem befestigten Weg eine Schutzhütte, die jetzt zu einer Rast einlädt (4,5km, 646m ü.NN).

 

   

   

Auf dem Rassberg mit Adenauer Stein

 

Wanderpause

 

Hohenleimbach mit Schöneberg

 

 Weiter geht es bis zum Waldrand, wo wir dem Wegweiser nach rechts bergab folgen. Sobald wir in den Wald kommen ist die Orientierung in dieser Wander-Richtung etwas schwieriger, denn die Wegweisung ist hier dürftig. Spitzwinklig müssen wir rechts abbiegen. Mit einem Linksbogen ändern wir wieder unsere Richtung und wandern durch einen herrlichen Wald im engen Tal des Selbaches ca. 1,5km. Hervortretende Felsen geben dem engen Tal einen schluchtartigen Charakter. Das wenig lichtdurchlässige Blätterdach der Bäume sowie das leise Gluckern und Plätschern des Baches erzeugen einen traumhaften Eindruck.  

 

   

   

Im Tal des Selbaches

 

Mündung Selbach in Nette

 

Nettehöfe

 

 Der Selbach fließt schließlich in die Nette, der wir nun bachabwärts folgen. Nach zwei Netteüberquerungen geht ein Traum zu Ende, aber der nächste beginnt. Hier führt nun der Traumpfad des „Bergheidenweg“ nach rechts wieder zum Raßberg zurück. Wir möchten aber den nächsten Traum erleben und folgen dem Wegweiser „Wacholderweg 0,6 km“, auch dieser Weg ist als Traumpfad qualifiziert. Wir wandern nun vorbei an den Nettehöfen und folgen ca.150m hinter dem letzten Haus dem Wegweiser „zum Wacholderweg“ nach rechts“. Nach Überquerung eines kleinen Baches stoßen wir auf diesen Traumpfad und folgen dem Wegweiser  „Wacholderhütte 3.5 km“ nach links. Der Weg gewinnt nun mehr und mehr an Höhe. Nach ca. 300m biegt an einer Wegegabelung mit einer Bank  der Wacholderweg links ab. Um den Aufstieg aus dem Nettetal hinauf zur Wacholderhütte für konditionsschwächere Wanderer zu erleichtern, bleiben wir weiter auf dem Hauptweg und sammeln auf dem folgenden Kilometer schon 100 Höhenmeter und vermeiden somit den am Ende des Wacholderweges langen, finalen Anstieg aus dem Nettetal zur Hütte. Am Ende der Steigung biegt der Weg nach links ab. Es geht jetzt ca. einen Kilometer fast ohne bedeutende Höheunterschiede durch einen Buchenwald. Erst an einer Forstwegkehre müssen wir rechts bergan. Nach ca. 300m endet für uns diese Steigung und wir wandern links auf fast gleich bleibender Höhe weiter. Den Wald haben wir verlassen und es ergeben sich schöne Aussichten. Nach einem Kilometer taucht  wieder ein Wegweiser des Wacholderweges auf, der aus dem Tal kommt und uns den Pfad nach rechts hinauf schickt. Nach 400m ist die Wacholderhütte erreicht, die mit ihrer herrlichen Lage und einem traumhaften Panoramablick auf die einzigartige Vulkanlandschaft der Osteifel zu einer zünftigen Einkehr lockt.

 

Wacholderhütte

 

Von der Wacholderhütte wandern wir den „Heidegarten Wabelsberg“ hinauf, wo wir auf der Höhe (555m) einen kleinen Kräutergarten vorfinden. Weiter geht es zu dem unterhalb liegenden Weg, wo wir uns nach links wenden und auf den Wacholderweg stoßen. Wir folgen seinem Logo am Waldrand vorbei bis zu einem befestigten Weg. Hier geht es 100m auf einem Naturpfad nach links. Anschließend weist uns der Wegweiser hinauf zum Büschberg, einer weiteren Wacholderheide. Entschädigt werden wir für den kurzen Anstieg auf 587m mit weit reichenden und wunderbaren Aussichten und einer zusätzlichen Besonderheit. Ein verschlungenes Pfädchen führt durch einen Heide- und Blumengarten, der die Vielfalt der regionalen Flora auf kleinem Raum vorstellt.

 

    Blick von der Wacholderhütte    

Anstieg zur Wacholderhütte

 

Blick zum Sulzbusch u. Hochsimmer

 

Auf dem Büschberg

 

 Der Abstieg bringt uns bis zu einem Holzkreuz, das im Jahr 1984 von Fritzdorfer Wallfahrern an dieser Wegekreuzung errichtet wurde. Alljährlich kommen die Pilger auf ihrem Weg nach St. Jost im Nitztal hier vorbei und legen eine kurze Rast für ein Gebet ein. Diejenigen, die am Morgen hier einen zweiten PKW abgestellt haben, sparen sich nun einen 1,4km langen asphaltierten und unattraktiven Wirtschaftsweg zurück zum Ausgangspunkt am Raßberg.

 

Information: Broschüre „Traumpfade“ in den örtlichen Tourist-Informationen, Wanderkarte Nr 32 „Osteifel mit Laacher-See-Gebiet“ des Eifelvereins

 

Streckenlänge: ca. 15,5 km, Wanderung mit naturbelassenen Wegen, nur 1km asphaltierter Wirtschaftsweg auf der Höhe und im Bereich Nettehöfe, 1,4km befestigter Ww von Wallfahrerkreuz bis Parkplatz Raßberg

 

Schwierigkeit: Höhen- u. Talwanderung, 1000m langer und 100m hoher Anstieg aus dem Nettetal

 

Einkehrmöglichkeit: „Wabelsberger Wacholderhütte“, Montag Ruhetag  (www.wabelsberger-wacholderhuette.de )

 

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Traumpfade auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

 

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Weinfelder Maar mit Kirche

 Zu den Augen der Eifel

  Eifelsteig Etappe 11 / Variante a 

  

Eine der charakteristischen Naturschöpfungen der Eifel sind die Maare. Die bekannte Eifeldichterin Clara Viebig nannte sie „die Augen der Eifel“. Zusammen mit Kegelbergen vulkanischen Ursprungs prägen sie an vielen Stellen das Gesicht der Landschaft. Die Vorgänge allerdings, die zur Entstehung der Maare geführt haben, stehen am Ende einer langen vulkanischen Tätigkeit in der Eifel, die erst vor etwa 10000 Jahren zum Stillstand kam, also zu einer Zeit, als der Mensch schon lange auf der Erde weilte und Zeuge dieser Ereignisse wurde. Die Maare sind das markanteste Element der Vulkaneifel. Sie entstehen, wenn heißes Magma an Gesteinszonen aufdringt, die Wasser führen. Das Wasser wird explosionsartig in Wasserdampf verwandelt und sprengt durch seine plötzliche Ausdehnung das umgebende Gestein nach oben heraus. 75 dieser Maare gibt es in der Vulkaneifel, von denen 10 mit Wasser gefüllt sind. Drei dieser Maarseen liegen südlich von Daun in unmittelbarer Nachbarschaft. So kann der Eifelsteig, als Premium-Wanderweg, ein solches Naturzeugnis nicht auslassen.

 

Diese Tour kann man auch als Variante a der 11. Etappe des Eifelsteigs anführen. Denn auf dieser Rundwanderung folgen wir von Daun 10Km dem Eifelsteig und kehren auf dem „schönsten Wanderweg“, dem Lieserpfad, zurück.

 

 Im naturnahen Kurpark von Daun, im schönen Liesertal, beginnen wir unsere Wanderung. Einen Parkplatz finden wir ortsauswärts  hinter der Zufahrt zum Dauner Sprudelwerk. Vom Parkplatz gibt es einen direkten Zugang zum Kurpark, wo wir ein Dutzend Wanderzeichen finden. Für uns wird das Logo des Eifelsteigs, das oft etwas abseits der anderen Markierungen platziert ist, bis zur Üdesdorfer Mühle der Wegweiser sein. Die Wanderroute führt uns aus dem Tal der Lieser hinauf an den Rand des Gemündener Maars und zum 1894 errichteten Moltke-Denkmal mit dem Waldcafe (1,0km, 430m). Hier können wir am Ende der Tour noch einmal einkehren. Jetzt folgt der steile Anstieg, am Innenrand des Kraters durch Buchenwald mit Blicke hinunter zum Maar und dem Naturfreibad, zum Plateau des Mäusebergs. (2,1km, 561m). Der fast kreisrunde See wird von steilen Waldhängen umschlossen. Der Trichter entstand vor etwa 10500 Jahren. 

 

   

   

Kurpark

 

Gemündener Maar

 

Blick zum Gemünder Maar u. Daun

 

  Wenn man Glück hat, ist am Ende des Aufstiegs rechts die „Eifel-Schaukel“ nicht belegt und man kann die Aussicht auf das Maar und die Stadt Daun mit allen Sinnen genießen. Nur wenige Meter weiter steht der 11m hohe Dronketurm. Er ist zu Ehren des Eifelvereins Gründer, Dr. Alfons Dronke (1837-1898) 1902 errichtet worden. Von der Aussichtsplattform hat man einen phantastischen Rundblick über die Vulkaneifel und zum höchsten Berg der Eifel, der Hohen Acht. Über den baumlosen Höhenrücken geht es zur anderen Seite mit einer eindrucksvollen Aussicht auf das Weinfelder Maar mit seiner Kapelle. Dort hinunter führt uns der weitere Wanderweg. Über den Friedhof erreichen wir das Westportal des 1723 erneuerten Turmes (2,8km, 495m). Die Glocken darf jeder Besucher mit den Seilen im Eingangsbereich läuten lassen. Dieses alte Kirchlein war die ehemalige Pfarrkirche des durch die Pest 1652 verlassenen Dorfes Weinfeld. So wird das Maar auch als Totenmaar bezeichnet. Der Friedhof wird heute noch von der Gemeinde Schalkenmehren genutzt.

 

       

Eifel - Schaukel

 

Weinfelder Kirche

 

Weinfelder oder Totenmaar

 

  Unterhalb der Friedhofsmauer führt der Weg am See entlang bis zur L64 (3,6km, 505m). Hier hat man das Motiv, das viele Eifelmaler inspirierte und dem sie nicht widerstehen konnten, auf einer Leinwand festzuhalten. Still, ja andächtig, liegt es umringt von schwarzen Rändern, die deutlich den vulkanischen Ursprung zeigen und nur mageres Gestrüpp und Hecken zulassen. Kein Zufluss, kein Abfluss stört das Wasser, nur Regen und Verdunstung regulieren seinen Wasserspiegel. Im späten Frühjahr ist es der Ginster, der den Maarkessel in ein leuchtendes Gelb taucht.

Auf der anderen Straßenseite blicken wir auf das dritte Maar, das Schalkenmehrener Maar. Dieses Maar präsentiert sich von gänzlich anderem Charakter. es liegt unmittelbar beim Dorf Schalkenmehren  in einem offenen Kessel, der von Ginster, Heide und Feldern umgeben ist. Genau genommen handelt es sich hier um drei vulkanische Eruptionen. Es ist ein Doppelmaar von dem nur der westliche Teil mit Wasser gefüllt ist. Als der westliche Trichter vor etwas weniger als 11 000 Jahren aufgesprengt wurde, füllten die Auswurfsmassen den rund 500 Jahre älteren östlichen Trichter, in dem sich im Laufe der Zeit ein Hochmoor bildete. In diesem Trockenmaar liegt noch ein nicht einsehbarer quartärer Schlackenkegel. Das Schalkenmehrener Maar ist zwar flächenmäßig das größte der drei Dauner Maare, aber mit nur 21m Tiefe auch das flachste und älteste.

Über einen freien und aussichtsreichen Weg vorbei an Streuobstwiesen und dem Maarbad kommen wir in das 640 Seelendorf Schalkenmehren (4,7km, 422m).

 

       

Schalkenmehrener

 

Maar

 

Schalkenmehren

 

  Das hier einmal große Armut und Not herrschte ist heute nur noch im Weberei-Museum nachvollziehbar. Durch die Initiative der Lehrerin Anna Lehnert wurde nach dem 1. Weltkrieg die alte Tradition der Heimweberei wieder angekurbelt, die besonders im Winter und in der weniger arbeitsintensiven Zeit zu einem erträglichen Einkommen sorgte. Besonders das „Maartuch“ war wegen seiner schlichten Schönheit und der guten Qualität in ganz Deutschland bekannt und wurde bis 1983 hergestellt. Heute ist Schalkenmehren ein schmuckes Örtchen, wo der Fremdenverkehr überall präsent ist.

 

Wir folgen dem Logo des Eifelsteigs durch den Ort und steigen mit der Straße „Zum Scheid“ hinauf zum Johannisberg (6,0km, 493m). Rechterhand hebt sich die helle Kuppel des Observatoriums Hoher List in den Himmel. Zurück geht der Blick noch einmal nach Schalkenmehren mit seinen Maaren. Über die Höhe mit weiten Blicken über die vulkanische Landschaft erreichen wir die L64. Auf der anderen Seite, vorbei an der Toreinfahrt zu den AHG-Kliniken, führt die Wanderroute weiter (7,0km, 508m). Hier stand einst die Stammburg des Dauner Grafengeschlechts, bevor sie im 11.Jh. die strategisch günstigere Lage auf dem heutigen Burgfelsen wählten. Auf einsamen Waldwegen wandern wir bergab in ein kleines Bachtal. Hinter drei kleineren Fischerweihern öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei auf den großzügig angelegten Fischweiher von Trittscheid mit einladenden Sitzgruppen und Toiletten in der Schutzhütte des Angelsportvereins (9,2km, 390m).

 

       

Hoher List

 

herrliche Rastbank

 

Fischweiher Trittscheid

 

 Hinter dem Fischweiher sollte man auf die Wegmarkierung achten, die rechts den befestigten Weg verlässt und im Talhang weiterläuft. Der Steig führt mit zahlreichen Stufen hinab ins Liesertal mit Sicht zur Üdesdorfer Mühle, die wir rechts über die kleine Lieserbrücke erreichen (10,6km, 346m).

Die Mühle wurde 1834 gebaut und bis Anfang 1960 als Kornmühle betrieben. Bis 1975 wurde nur noch für das Vieh geschrotet. Der Pensionsbetrieb besteht schon seit 1933 und ist bis heute ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Freude auf ein schönes Bier und einen Pfannekuchen mit Äpfeln wird leider getrübt. Die Mühle hat, heute Donnerstag, geschlossen obwohl im Internet der Mittwoch als Ruhetag angeben ist. Wir haben aber Verpflegung und Getränke dabei und brauchen nicht zu hungern. Darauf sollte man bei einer Tour auf keinen Fall verzichten. Besonders Getränke sollte man immer reichlich mitnehmen Mit solchen Unzulänglichkeiten muss man immer rechnen.

Nachdem wir uns notgedrungen mit den mitgebrachten Butterbrote und Mineralwasser zufrieden gegeben haben, geht es zurück über die Lieserbrücke, wo wir bachaufwärts auf dem Lieserpfad weiter wandern.

 

       

Liesersteg

 

Üdesdorfer Mühle

 

Waldcafé

 

 Das Wort „Lieserpfad„ lässt erfahrene Wanderer aufhorchen, denn seit Manuel Andrack, bekannter Moderator und Autor, den Lieserpfad in einem seiner Bücher als den schönsten Wanderweg der Eifel und sogar der Welt bezeichnete, hat er den Touristenbüros eine willkommene Vorgabe zur Vermarktung zugespielt. Die Erwartungen dürfen wir auf den letzten Kilometern zurück nach Daun aber nicht zu hoch bewerten, denn dieses Teilstück hat nicht viel Aussagekraft. Ohne Aussichten geht es durch Wald und mehr als eine Mineralquelle hat dieser Abschnitt nicht zu bieten. Es ist der obere Lieserpfad, der mit dem Eifelvereinszeichen „3“ gekennzeichnet ist. Unterwegs gesellt sich noch von Weiersbach der Vulkanweg „13“ bis zur „Winkelbornbrücke“ hinzu (13,4km, 375m). Hier ist unsere Markierung des Lieserpfades etwas unglücklich markiert. Erst auf der abgewandten Seite eines Baumes finden wir das Wegzeichen, als wir hinter der Brücke links weitergehen. Nach 1,5km haben wir wieder das Gemündener Maar am „Waldcafé“ erreicht. Auf der Terrasse lassen wir nun die Tour schon einmal genussvoll ausklinken auch wenn es zum Parkplatz noch eine Viertel Stunde Wegstrecke ist.

 

Dronketurm auf dem Mäuseberg

 

Information: Wanderkarte Nr.20 „Daun“ des Eifelvereins, Wanderführer „Eifelsteig“. Eifelsteig und Lieserpfad sind gut ausgewiesen.  Eifelsteig 

 

Strecke: 15,7 km, fast nur unbefestigte Wege und Pfade,

 

Schwierigkeit: Am Beginn steiler Aufstieg von 170 Höhenmeter zum Mäuseberg, sonst nicht allzu schwierige Tour, Aufstiege 390m, Abstiege 390m

 

Einkehrmöglichkeit: An der Auffahrt zum Gemündener Maar Restaurant „Zu den Maaren“, „Waldcafé“ am Gemündener Maar  www.waldcafe-daun.de , in Schalkenmehren, Üdesdorfer Mühle  www.eifelurlaub-online.de

 

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Maar-Lieser-Runde auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

  

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 Maar- Panoramarunde

 

 Auf dieser abwechslungsreichen Wanderung durch Wiesen, Wälder und Felder, entlang verschlungener Bachtäler, gelangen wir zu Höhen, von denen wir weit über die Vulkaneifel und sogar bis zu den Hunsrückhöhen schauen können. Unterwegs stoßen wir auf Spuren ehemaliger vulkanischer Eruptionen, wie das Strohner Määrchen, das Pulvermaar, das Immerather Maar, das Trautzberger Maar und das Sprinker Trockenmaar.

 

 

 

 Wir starten unsere Rundwanderung im Vulkandorf Strohn (392m). Gegenüber dem Vulkanhaus und an der Kirche finden wir Parkplätze. Vom Vulkanhaus queren wir mit der Hauptstraße den Alfbach. Hier findet man einen Skulpturen Hühnerpark, der in Anlehnung seiner Einwohner an die traditionelle Bezeichnung der „Strohner Hohner“, angelegt wurde. Ein künstlicher Bach rundet das ganze Spektakel ab. Weiter führt uns die Markierung LA (Lavaweg) auf der Mühlenstraße zu einem Kreisverkehr (392). Hier queren wir die K25 und wandern auf der Straße „An der Ley“ Richtung „Strohner Määrchen 1,1km“

 

       

Kirche Strohn

 

Vulkanhaus

 

"Strohner Hohner"

 

 Der Wirtschaftsweg, zunächst noch befestigt, steigt bis zu einer Wegekreuzung langsam bergan (433m). Einige Meter weiter geradeaus blicken wir auf das links tiefer liegende “Määrchen“.

 Es bildet mit dem Pulvermaar, zwischen denen der 65m hohe bewaldete Römerberg sitzt, eine Vulkangruppe. Doch dieser tanzt aus der Reihe. Während die beiden Maare vulkanische Trichter sind, türmt sich der Römerberg zu einem vulkanischen Kegel auf. Wie kommt das? Die beiden Maare entstanden durch Wasserdampfexplosionen bei denen glühendheißes Magma aus dem Erdinneren auf Grundwasser traf. Die gewaltigen Explosionen sprengten einen Hohlraum aus, in denen das darüber liegende Gestein einbrach. So kamen die typischen Maartrichter zustande.

 Beim Ausbruch des Römerberges drängte ebenfalls Magma nach oben, traf aber auf seinem Weg nicht auf Grundwasser. Daher gab es keine unterirdischen Explosionen, das Magma erreichte die Erdoberfläche und kühlte zu Lava ab. Schicht für Schicht türmte sich langsam ein Vulkankegel auf. Leider musste der Römerberg einen Teil seiner Leibesfülle wieder abgeben, denn seine Südseite rutschte ins Strohner Määrchen und verfüllte es.

Strohner Määrchen mit Römerberg

 

Mit einem Durchmesser von 170m gehört es zu den kleinen Maaren. Sein Kraterwall ist schon vollständig abgetragen. Es steht kurz vor der Verlandung. Das innerhalb des Maarkessels gelegene fast 10 dicke Hochmoor gehört zu einem einzigartigen Naturphänomen. Mehr als schützenswert ist hier die Erhaltung als Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere.

 Überreste einer römischen Fußbodenheizung, Pflasterung und Münzen deuten darauf hin, das hier am Vulkan seit dem 3. Jh. Römer siedelten.

Zu guter Letzt entstand das Pulvermaar, das unser nächstes Ziel ist. Dazu wandern wir durch die von Vulkanen geformte Landschaft zunächst in einem Halbkreis um das Strohner Maar herum mit dem anschließenden 65m hohen Römerberg. Nach Querung des Macherbachtales erreichen wir über eine Fahrstraße die L16 auf den oberen Rand des Pulvermaars. Ein Wegweiser zeigt gegenüber die Richtung an. Dort stoßen wir bergab auf einen Rundweg, den wir rechts weitergehen und immer wieder zum See blicken können.

Der See ist ungewöhnlich rund und hat einen Durchmesser von fast 1000mm. Er ist mit über 70m außerordentlich tief für ein Maar. Die große Tiefe und die Gleichmäßigkeit des Walles sprechen für einen einzigen gewaltigen Ausbruch. Nur an einer Stelle, am Südrand des Walles, findet sich aus dem Schlot heraus gequollene Lava, heute festes Basaltgestein. Der in einer Bruchwand mächtige Basaltbrocken erinnert an ein schweres steinernes Tor, das unter Einheimischen mit „Sesam öffne dich“ bezeichnet wird.

 

       

Pulvermaar

 

"Sesam öffne dich"

 

Blick zum Römerberg

Nach 700m verlassen wir den Maarkessel und steigen rechts auf steilem Pfad zu dem oben liegenden Feriendorf auf. Nach Verlassen des Parks wenden wir uns rechts zur L16, überqueren diese und wandern durch eine Landschaftsmulde zwischen zwei Bauernhöfen, dem Birken- und dem Johanneshof auf die freie Höhe des "Röckersheckbergs". Ein 360° Rundblick über die Vulkaneifel bietet sich hier dem Wanderer, sogar bis zu den Hunsrückhöhen geht der Blick. Leicht bergab treffen wir auf den „Eifelvulkan Pfad“, mit dem wir links zur B421 wandern. Schon die Vulkanasche auf den unbefestigten Wegen zeigt, dass wir uns in der Vulkaneifel befinden. An der Bundesstraße trennen wir uns aber wieder von markierten Wegen und wandern 100m rechts an der Straße entlang bis links hinter dem Wald ein nicht markierter Weg uns hinunter ans Immerather Maar führt. Hier können wir rechts auf einer Bank die Stille und Idylle dieser einzigartigen malerischen Landschaft genießen.

 

       

Blick über die Vulkaneifel

 

Maar in Sichtweite

 

Immerather Maar

 Das Maar ist fast kreisrund und mit einer Tiefe von unter 3m das flachste Eifelmaar. Wie bei einigen Eifelmaaren wurde das Wasser 1750 hier durch Vertiefung der Bachschlucht abgelassen und für die Landwirtschaft genutzt. Der Maarboden war deutlich fruchtbarer als der umgebende steinige, mineralarme Schieferboden. Im 1. Weltkrieg kümmerte sich niemand mehr um den Abfluss und so konnte sich bis heute wieder ein flacher Maarsee bilden. Der See hat zwar einen Abfluss aber keinen Zufluss. Das Wasser wird ausschließlich durch Niederschlag, oberflächen- und Grundwasser ergänzt.

 Weiter mit einem Linksbogen am See entlang biegen wir am Ende des Wiesengelände vor dem Wald mit dem Hinweis „Strotzbüsch 1,9km, Diefenbachtal“ links ab. Der Grasweg bringt uns aus dem Maarkessel bergan auf die Höhe. Der Weg endet an der B421. Um jetzt aber die Straße zu meiden, wenden wir uns nach links und folgen hier dem Wirtschaftsweg 160m. Wir biegen dann rechts ab und haben rundherum ein herrliches Eifelpanorama.

 

       

Hubertuskapelle

 

Trautzberg mit Wartgesberg

 

Diefenbachtal

 Beim Blick zurück heben sich Nürburg und Hohe Acht vom Horizont ab. Vor uns versteckt sich der Ort Strotzbüsch in einer Talmulde. Rechts sehen wir unter einem Baum ein kleines weißes Kapellchen, dass nun unser nächstes Ziel ist, dabei folgen wir dem nächsten rechts abgehenden Weg zur Straße und parallel an dieser zum Kapellchen, das dem St Hubertus geweiht ist. An seiner Rückseite kann von einer Bank die Eifellandschaft Richtung Westen, mit dem kleinen Ort „Trautzberg“ und dem Rest des ehemaligen Vulkans des „Wartgesberges“, bestaunt werden. Weiter geht es auf dem Asphaltweg, den wir nach 170m links hinunter ins „Diefenbachtal“ wandern. Verlassen diesen aber kurz bevor der Bach erreicht wird und wandern links oberhalb des Diefenbachs auf einem Grasweg durch einen bezaubernden Waldabschnitt (MU) bis zu einer Straße, K26, (371m). Hier wenden wir uns rechts auf dem Wiesenweg hinunter zum Bach. Der Weg knickt dann nach rechts und führt an Obstbäumen entlang bis es anschließend rechtwinklig bergauf geht. Mit jeden Höhenmeter wird der Blick nach Süden aussichtsreicher. Mit einem Rechtsbogen ändert sich unsere Wanderrichtung. Links schmiegt sich der kleine Ort Trautzberg in die wellige Hügellandschaft.

  

       

Trautzberger Maar

 

Trautzberg bis Hunsrück

 

romantischer Maarblick

 

 Versteckt liegt auch vor uns hinter einem kleinen Wall eine kleine Wasserfläche, dem der Ort seinen Namen gegeben hat und zu einer Vielzahl der Eifelmaare gehört, das „Trautzberger Maar“. Das ehemals Feuchtgebiet des Maars wurde 1960 im Zuge der Flurbereinigung trockengelegt, um zusätzliche landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen. (365m)

 Es wurde wieder renaturiert und ist seit 2014 wieder mit Wasser gefüllt und heute das kleinste mit Wasser gefüllte Maar der Vulkaneifel ist. Schon der Wegboden zeigt mit seiner Lavaasche die einst hier geschehenen erdgeschichtlichen Ereignisse an. Der Weg führt uns auf einem Grasweg schließlich bis zum oberen Rand des Maarkessels, von wo wir noch einmal einen herrlichen Blick auf das Maar und die Vulkaneifel nach Süden haben. Der Schotterweg bringt uns links zur Straße (K26) und einer Bank mit idyllisch nchönem Blick auf das Maar (418m). Wir folgen nun den Wegweisern „Wartgesberg 0,3km u. Strohner Schweiz 2,5km“. Herrlich weit schweift der Blick Richtung Trautzberg über die Eifelberge bis zum Hunsrück. Der Weg macht einen Linksbogen und führt entlang des Betriebsgeländes des Wartgesberg-Steinbruchs, dessen Einsicht aber ein Wall versperrt. Ein wirklicher Panoramaweg führt uns am Waldrand entlang bis zu einer Bank und einer Liege (411m). Die Wegzeichen zeigen hier in den Wald (Strohner Schweiz 1,4km). Diesen „Mühlenbergpfad“ ignorieren wir aber, denn wir möchten zum alpinen Bergpfad in die „Strohner Schweiz“ und wandern deshalb weiter geradeaus und biegen erst nach ca 200m rechts in einen herrlichen Buchenwald ein. Der Weg führt steil hinab. Unten endet der Wald und eine freie kreisförmige Wiesenfläche liegt vor uns. Wir befinden uns hier am „Sprinker Trockenmaar“.

 

       

Abstieg zum Sprinker Maar

 

Alfbach

 

Weiler Sprink

 

 Der lang gestreckte „Wartgesberg“ besteht vermutlich aus drei großen vulkanischen Schlackenkegeln, die, wie Perlen an einer Schnur, entlang einer von Nord nach Süd verlaufenden Förderspalte aufgereiht sind. Am Südende schließt sich das vor uns liegende Sprinker Maar an.

Die Vulkane liegen so nahe, dass sie nicht mehr als Einzelvulkane zu unterscheiden sind.

Zuerst brach der nördliche Vulkan aus. In seiner Kraterwand wurde die Strohner Lavabombe gefunden. Der mittlere Vulkan förderte zuerst auch einen der beiden Lavaströme, auf denen heute die Ortschaft Strohn liegt.

 Der jüngste Schlackenkegel-Vulkan brach im Süden aus. Er ergoss sich mit einer Länge von 5,5km und schuf so den längsten Lavastrom der Eifel. In der Strohner Schweiz, dem Durchbruchstal des Flusses Alf, ist er an den Talhängen gut zu sehen.

 Auf dem hier markierten „Vulkan Erlebnispfad Strohn“ wandern wir rechts weiter bis zu einer Straße (K27) und orientieren uns links Richtung „Sprink“ ein Stück der Straße entlang. Nach Überquerung des Alfbaches führt der nächste Weg (Pa) rechts zu dem kleinen Weiler. Der Wegweiser zeigt (372m), dass es nicht mehr weit bis zur „Strohner Schweiz“ ist.

 In dem vor uns liegenden Weiler „Sprink“ unterhielt das Kloster Springiersbach ein Hofhaus, das erstmals 1120 erwähnt wurde. Vorbei an schön restaurierten Häusern biegen wir dann nach ca 200m mit „Pa und LA-Weg“ mit einem Pfad von dem breiten Wirtschaftsweg ab und gelangen in ein wildromantisches Tal.

 

       

 

 

"Strohner Schweiz"

 

 

 Ein mächtiger Lavastrom hatte sich einst hier aufgetürmt und das ursprüngliche Bachbett verschüttet. 12 000 Jahre sollte es dauern, bis die stete Kraft des Wassers den härtesten Lavastrom besiegt und der Alfbach sich sein Bett zurückerobert hatte. Der damit die „Strohner Schweiz“ schuf, die tatsächlich an ein kleines alpines Tal erinnert. Ein gesicherter Pfad führt durch diese beeindruckende Szenerie mit z.T steil und tief abfallende Felswände. Übersät mit Lava- und Basaltbrocken aus dem Strohner Vulkanstrom und vom Wartgesberg. Die Schlucht ist so eng, dass schließlich kein Pfad mehr weiterführt und uns hinauf zu einem Sträßchen (286m) ansteigen lässt, auf dem wir nun links weitergehen. Diese Straße wurde im Jahre 1932 durch einen freiwilligen Arbeitsdienst gebaut.

 Aber schon nach 100m folgen wir rechts dem Wegweiser „Wartgesberg 2,0km), da wir doch einmal in die riesige Lavagrube des „Wartgesberges“ schauen möchten.

  

   

   

Alfbach

 

Info-Rastplatz

 

Strohner Mühlen

 

 Wer es bequemer haben möchte findet hinter der nächsten Straßenkehre einen Rastplatz mit Informationen vor einer mächtigen Lavawand, die den dahinter liegenden Lavabruch begrenzt und einen hervorragenden Blick auf die geologische Schichtung und die unterschiedlichen Gesteinsformationen zeigt. Wenn man weiter der Straße folgt, geht es vorbei an den beiden Strohner Mühlen. Die „unterste Mühle“ war vermutlich die erste Mühle, sie wird 1663 in einer Urkunde genannt und war Bannmühle des Dorfes Strohn. Sie war eine Getreide- und Ölmühle und stellte ihren Mühlenbetrieb erst 1992 ein. Die oberste Mühle scheint im 18.Jh errichtet worden zu sein und war bis 1962 in Betrieb.

 

   

Pfad auf Grubenrand

 

Lavagrube "Wartgesberg"

 Für die Lavagruben-Wanderer führt ein Waldpfad zunächst auf den Berghang des Wartgesberges zu, den dann mit einem Linksbogen bis zum Grubenrand bestiegen wird. Herrlich und idyllisch verläuft dieser schmale Pfad auf dem Bergrücken mit Blick links in das Tal des Alfbaches und rechts in die Tiefe Lavagrube. Mit unkontrollierten Abstechern zum steil abfallenden Grubenrand sollte man warten bis zu dem abgesicherten Aussichtplatz, der freie Einblick in die Lavagrube gewährt. Beim Weitergehen öffnen sich zwei weitere Aussichten ins Alfbachtal mit der unteren Mühle.

Nach dem Abstieg geht es weiter auf dem Sträßchen mit dem Rauschen des Baches. Schon von weitem fällt am Ortseingang von Strohn eine riesige Steinkugel auf.

 1969 löste sich die Kugel bei einer Sprengung aus einer 15m hohen Kraterwand. Diese vulkanische Bombe mit einem Gewicht von 120t und einem Durchmesser von 4 bis 5 Metern entstand aber nicht aus einem einmaligen Auswurf, sondern durch mehrmaliges Hochschleudern und dem aus und wieder Hineinrutschen in den Krater, wobei sie Lava und Schlackenteile aufnahm, bis sie in dem Kraterrand stecken blieb und endgültig abkühlte.

 

       

Lavabombe

 

Alfbachsteg

 

Strohn mit Römerberg

  Direkt neben dieser größten „Lavabombe“ befinden sich auch mehrere echte vulkanische Bomben, darunter auch ein bemerkenswert großes Exemplar. Das zeigt deutlich Hinweise auf einen Lufttransport. Sie ist aerodynamisch geformt, also war sie im Flug noch teilweise geschmolzen.

 Weiter geht unsere Wanderung hinter der „Lavabombe“ über das Holzbrückchen bergan. Treppenstufen bringen uns auf die Höhe auf einen Panoramaweg mit Blick auf den Ort Strohn. In Strohn wandern wir rechts hinunter zur Hauptstraße und zum Vulkanhaus.

 Wer noch mehr über die faszinierende Welt der Vulkane erleben möchte, kann dies bei einem Besuch im Museum tun. Begehbare Erlebnisräume bieten erstaunliche Effekte. Eine 6m lange und 4m hohe Lavaspaltenwand, ein erdgeschichtliches Denkmal von europaweiter Bedeutung, ist hier zu sehen.

 

 

Vulkanhaus

 Information:    Wanderkarte Nr.20, „Vulkaneifel“ des Eifelvereins

 Streckenlänge: ca. 16 km Rundwanderung,

 Schwierigkeit: leichtes Auf und Ab in einer hügeligen Landschaft; gesamt Auf- und Abstiege 260m

 Einkehrmöglichkeit: in Strohn „Vulkanhaus“

 

 GPX-TrackMaar Panoramarunde.gpx  (Link speichern unter)

 

  Video: https://youtu.be/2WJL2MnuDYUhttps://youtu.be/2WJL2MnuDYU

 

 

 

 

 

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Vulkanische Exkursion

 

Die westliche Vulkaneifel erstreckt sich von Bad Bertrich über Meerfeld in nordwestlicher Richtung bis Steffeln und Hillesheim und in Ausläufern bis Ormont. Gekennzeichnet ist sie durch zwei unterschiedliche vulkanische Erscheinungsformen, den Vulkan- und den Maartyp.

Steigt flüssiges Gesteinsmaterial aus dem Erdinnern nach oben und kommt es zu einem mehr oder weniger heftigen Ausbruch an der Erdoberfläche, dann bilden sich dort unterschiedliche Ablagerungs- und Erstarrungsformen und bauen einen Berg auf, ein Vulkan ist geboren. Trifft das aufsteigende Magma mit wasserführenden Gesteinsschichten zusammen, kommt es zu einer Explosion. Gestein wird aus dem Explosionsschlot geschleudert und bildet in der Erdoberfläche einen trichterförmigen Einsturzkrater mit einem ringförmigen Wall. Ein Maar ist entstanden. Durch nachfließendes Grundwasser kann sich ein Maarsee bilden.. Beide vulkanische Erscheinungsformen werden wir heute auf unserer Wanderung kennen lernen.

 

Meerfelder Maar und Mosenberg links

 

Am Sportplatz in Meerfeld (345m) finden wir Gelegenheit zum Parken. Von dort gehen wir zurück zur Meerbachstraße und wandern diese rechts weiter bis zum Ortsausgang. Hier biegen wir links in den Weg mit den Hinweisschildern „Ratzgrabenweg“ und „Mosenberg“ ein. Der Weg führt in der alten Kraterböschung Meter um Meter bergauf, auch wenn er gelegentlich einmal horizontal verläuft. Es ergeben sich immer wieder schöne Blicke auf Meerfeld und den See. Vor einem einzeln im Berghang stehendem Wohnhaus nehmen wir den Pfad rechts hinauf, der in einem asphaltieren Weg mündet. Hier wandern wir ca 200 links bis fast zum Ende der Befestigung (1,6km, 450m) und biegen rechts in einen Feldweg ein, der gleichzeitig auch eine Mountainbike-Strecke ist. Oben auf der freien Fläche geht es vorbei an einem Wegekreuz, hinter dem wir nach ca. 100 links abbiegen. Wir befinden uns hier auf einer Höhe von 465m und haben damit schon einen Höhenunterschied 120m überwunden. Der Blick vor uns fällt auf einen bewaldeten, lang gestreckten Bergrücken, der 90m aus der umgebenden Hochfläche herausragt. Es ist die Mosenberg-Vulkangruppe, die unser nächstes Ziel ist und auf die wir zuwandern. Ein befestigter Weg stoppt unsere Wanderrichtung. Weil geradeaus entlang eines kleinen Gewässers kein Weg mehr auszumachen ist und nur querfeldein weiterführen würde, wenden wir uns rechts auf Bettenfeld zu und wandern vor der Bebauung an den Grundstücken links vorbei bis zur Mosenbergstraße (L16). Links geht es 500m an der Straße entlang, vorbei an der Zufahrt zur „Heidsmühle“, bis rechts mehrere Schilder und eins mit dem Hinweis „Hinkelsmaar“ jetzt unsere Richtung angibt. An einem Hochstand fällt der Blick auf eine unter uns liegende ebene grüne Fläche, die das „Hinkelsmaar“ zeigt (3,1km, 445m). 

Anfangs haben wir gelernt, dass nach Entstehung eines Maares sich der Trichter mit Wasser füllen kann; ist aber der Untergrund nicht wasserdicht, so kann sich auch keine Wasserfläche bilden. Im Fall des Hinkelsmaar ist der Name schon irreführend, da es sich nicht um ein Maar, also eine Explosion, sondern um einen Vulkan handelt. Bis 1840 gab es hier noch einen Kratersee, der dann trockengelegt wurde und ein typisches Torfmoor sich bildete. Nur noch nach starken Niederschlägen ist dieses kleine Becken mit Wasser gefüllt ist.

 

       

Meerfeld

 

Windsborn

 

Mosenberg - Kreuz

 

 Ein Hinweisschild „Mosenberg-Kratersee“ lässt uns rechts weiter gehen. Eine asphaltierte Straße wird gequert und wir wandern weiter geradeaus, ständig leicht bergauf Richtung Mosenberg. Dann stehen wir am Rand eines kleinen idyllisch gelegenen Sees. Der „Windsborn“, wie er genannt wird, ist ein echter und auch der einzige Kratersee nördlich der Alpen. Wer Lust hat kann ihn umwandern und die Stille und Einsamkeit genießen. Der Weiterweg, der mittlerweile mit dem Zeichen des Vulkanweges „V“ gezeichnet ist, bringt uns weiter hinauf auf den Rand des Kratersees zu einem eindrucksvollen Gipfelkreuz. Der Vulkanweg führt uns nun langsam bergab zu einem Sattel, von wo wir anschließend wieder bergan steigen. Ein steil nach oben führender Pfad zweigt dann rechts ab und bringt uns an seltsam geformte Schlackenfelsen vorbei. Oben haben wir bei 517m den Gipfel des Mosenbergs erreicht. Für diese Anstrengung werden wir mit einem herrlichen Rundblick belohnt, dazu müssen wir aber noch ein paar Stufen zu dem hier stehenden Aussichtturm hochsteigen. Das Zeichen „V“ führt uns nun hinunter an einem Zaun vorbei.  Bald taucht ein Wegweiser „Wolfsschlucht 2,5km“ auf, das automatisch das Interesse weckt und uns neugierig macht. Wir verlassen den Wald über einige Treppenstufen und kommen in ein vor uns sanft bergab laufendes Tal. Wer hier einen Abstecher querfeldein von 200m nach rechts macht, es ist kein Weg da, erreicht den Kraterrand des ersten Feuer speienden Vulkans der Mosenberggruppe. Die Aktivität hatte vor 43000 Jahren begonnen und setzte sich dann weiter nach Norden fort. Heute hat er das Schicksal vieler der aus Lava entstandenen Berge geteilt. Die Vulkanasche wurde abgebaut und hinterließ eine unwirkliche Landschaft.  

 

   

   

Weg zum Mosenberg

 

Aussicht vom Mosenberg

 

Im Horngraben

 

 Beim Ausbruch durchbrach die Lava den südlichen Kraterrand und floss talwärts der Kleinen Kyll zu. Dorthin wenden auch wir uns jetzt und bewegen uns auf einige Schilder zu, die wir am Waldrand erkennen. Der „Vulkanweg“ lenkt uns hier dem Lavastrom folgend den Horngraben hinunter. Nichts ist mehr von der einst zerstörenden und todbringenden Lava zu sehen. Eine dicke Humusschicht hat sich über alles gelegt und ein sanftes, malerisches Tal geschaffen.

Dieses wird immer enger. An einem kleinen Rastplatz stehen wir oberhalb eines Steilhanges und schauen in eine enge, bizarre urwaldähnliche Schlucht. Unten sehen wir Wanderer zwischen großen Felsbrocken entlang gehen. Da möchten auch wir hin, aber zunächst ist kein Abstieg zu sehen. Erst ein Stück weiter vor einer Felswand führt ein kleiner Pfad hinunter in diesen Canon, in die sog. „Wolfsschlucht“, die seit 1927 unter Naturschutz steht.. Wir winden uns vorbei an herumliegenden, moosbedeckten Basaltblöcke. 

   

   

 

In der Wolfsschlucht

 

Basaltsäulen in der Wolfsschlucht

 

Wasserfälle an Germanenbrücke

 

 Der Horngraben hat sich hier ein neues Bett gegraben und den Lavastrom teilweise freigelegt und angeschnitten. Senkrechte Felswände ragen in die Höhe und abgebrochene Felsbrocken in unterschiedlichen Größen liegen kreuz und quer herum. An den steilen Wänden sind fünf bis sechseckige Basaltsäulen, „Orgelpfeifen“, zu erkennen, die beim Erkalten der Lava entstanden sind und die das Wasser im Laufe der Zeit frei gelegt hat. Sie öffnen dem Besucher ein Fenster in die Entstehungsgeschichte der Erde. 

Unser begleitender Bach mündet dann in die „Kleine Kyll“. Dort wenden wir uns nach rechts und gehen ein kurzes Wegstück bachabwärts bis zur „Germanenbrücke“, auf der wir erst einmal stehen bleiben, um das über kleine Wasserfälle zu Tal sprudelnde Wasser zu beobachten. Vor 43 000 Jahren ergossen sich von den Mosenbergvulkanen mehrere Lavaströme in die umgebenden Täler. Einer dieser Ströme bahnte sich seinen Weg durch den Horngraben hinunter ins Tal der Kleinen Kyll. Die, etwa 30 Meter mächtige, erkaltete Basaltschicht staute den Bach auf. Ein Wasserfall entstand. Aber die Kleine Kyll schaffte es bis heute, ihr altes Bett mit dem Einfluss des Wassers und seiner Sedimente wieder in den Basalt zu graben. Eine gewisse Vorstellung von der einstigen Kraft vermitteln die Auskolkungen und Strudeltöpfe unterhalb der Brücke.

 

   

   

Strudeltöpfe

 

Kleine Kyll

 

Heidsmühle

 

  Unser nächstes Ziel, die Heidsmühle“ liegt an der Kleinen Kyll bachaufwärts. Auf beiden Ufern gibt es Wege, die zum Ziel führen. Wir nehmen den auf der rechten Bachseite, auch wenn wir bis zur Einmündung des Horngrabens ein Stück zurück gehen müssen, so ist dieser aber angenehmer, weil er in Ufernähe verläuft, wogegen auf der anderen Bachseite der Weg erst steil nach oben geht, um dann wieder bergab zu führen. Nach ca. 1km dürfen wir nur den Abzweig rechts zur Brücke und der anderen Bachseite nicht verpassen. Vorbei an einem Mühlenteich erreichen wir unsere Mittagsrast, die „Heidsmühle“ (www.heidsmuehle.de  ), wo wir entspannt auf der Terrasse Platz nehmen (9,4km, 300m). Man fühlt sich hier wohl mitten in der Natur mit dem Blick auf den hoteleigenen Park, dem Fischweiher und seinem sprudelnden Springbrunnen. Von der Terrasse kann man den majestätisch dahin gleitenden Schwänen zusehen oder die Enten beobachten.

 1840 wurde hier im romantischen Tal der Kleinen Kyll eine Mahlmühle für Getreide erbaut. Um 1900 kam ein Sägewerk hinzu, wobei man sich auf die Herstellung von Eichenfässern für die Moselwinzer spezialisierte. 1907 entschied man sich zum Ausbau der Mühle zum Hotel und Ausflugslokal, das bis zum heutigen Tag ein beliebtes Einkehrlokal geblieben ist.

Nach der Mittagspause wandern wir auf bequemen Pfad entlang der Kleinen Kyll weiter. Nach dem Hinweisschild sind es bis Meerfeld nur noch 4,8km.. Dann treffen wir auf eine Landstraße (L16), die wir nun ca. 300m bergab bis zum Abzweig der Kreisstraße 10 nach Meerfeld folgen (11,7km, 325m). Hier wandern wir parallel zur K10 auf einem Fußpfad 400m immer dem Meerbachtal aufwärts. Verlaufen kann man sich jetzt nicht mehr, denn wir folgen nun immer dem Hinweisschild „Meerfeld“. Hinter einer Schutzhütte lässt eine kleine kurze Steigung den Pulsschlag noch einmal steigen. An einem Marien-Kapellchen endet unser Pfad und wir haben den Maarkessel von Meerfeld wieder erreicht (13,4km, 340m). Hier sich hat der Meerbach im Laufe der Zeit einen Ausgang aus dem Maarkessel geschaffen. 

 

   

   

Parkanlage Heidsmühle

 

Urknall

 

Seerosen am Meerfelder Maar

 

 Wer von diesem Natur-Amphitheater noch mehr erleben möchte, hängt noch ca. zwei Kilometer dran und umrundet rechts auf einem schönen, am Seeufer entlang führenden Weg den See mit seinen beeindruckenden Seerosenteppichen.  

Vor mehr als 30000 Jahren ereignete sich hier der nördlichste und letzte Ausbruch der Mosenberggruppe. Es wurde der größte Maartrichter der Eifel in das Gebirge gesprengt, in dem sich später Wasser sammelte und ein Maarsee sich bildete. Ursprünglich war es rund 160m tiefer als heute. Die steilen Ränder des Kraters brachen mit der Zeit ab und füllten ihn zum Teil wieder auf. Der See füllte einst fast den ganzen Grund des Maares. Auf der Schwemmfläche des Meerbaches entstand das Dorf Meerfeld, das 1138 erstmals erwähnt wurde und sich zunächst Maarfelden nannte. Der heutige See hat eine Tiefe von ca. 17m und bedeckt nur einen Teil des Kessels, weil landhungrige Bauern den Seespiegel im 19Jh. absenkten, um zusätzliche landwirtschaftliche Nutzfläche zu gewinnen.

Heute steht der verlandete Teil des Sees und das Ried unter Naturschutz. Nach ca. 15,5km haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Jetzt lockt noch das „Cafe am Maar“ ( www.cafe-am-maar.de ) mit besonders leckeren Kuchen, nach Rezepten aus Großmutters Zeiten.

 

Information: Wanderkarte Nr. 33 „Vulkaneifel um Manderscheid“ des Eifelvereins. Startpunkt Sportplatz in Meerfeld

Streckenlänge: 15,5km Rundwanderung, bis „Winsborn“ teilweise Hinweisschilder, dann Vulkanweg „V“ bis Germanenbrücke, Hinweisschilder „Heidsmühle“ u. „Meerfeld“, Steigungen 290m, Abstiege 290m

Schwierigkeit: leichter Anstieg aus dem Maarkessel von Meerfeld, kurzer steiler Anstieg zum Mosenberg, 13,5km unbefestigte Wege

Einkehrmöglichkeit: in Meerfeld und unterwegs in der „Heidsmühle“

GPX-Track:  Meerfeld.gpx  (Link speichern unter)
 

 

  

 


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