Panorama-Tour/Berg mit Weitblick

Am Rande der Zülpicher Börde liegt ein Ort mit dem Namen Berg auf einer Höhe von 315m, der in dem Sinne zwar keinen Gipfel zu bieten hat, aber bei einer Wanderung alles zeigt was man von einer Berghöhe erwartet. Weite Blicke in die Ferne, hier über die Zülpicher Börde hinweg, bis zum Siebengebirge.

Berg mit Weitblick

Wegekreuz

Start ist der Parkplatz am Sportplatz von Nideggen/Berg. Dort wandern wir in einem Bogen am Sportplatzgelände entlang. Der Blick geht hier schon weit in die niederrheinische Ebene mit den Kraftwerken bei Niederaußem. Ein Wiesenweg führt uns leicht abwärts durch eine herrliche aufgelockerte hügelige Feld- und Wiesenlandschaft, die vereinzelt durch Feldgehölze, Baumreihen und Hecken gegliedert ist. Den nächsten rechten Weg wandern wir vorbei an einer Streuobstwiese zu einem Wegekreuz. Dort geht es rechts zur L250.

Wander-Landschaft

Weber-Karde

Links biegen wir auf der Straße nach 50m rechts in den Wiesenweg ab. Blumen und Wildwiesen werden uns auf der Wanderung begeistern. Dieses distelähnliche Gewächs mit Namen „Weber-Karde“, wurde in der Vergangenheit, vor allem im 19.Jh. angebaut und zum Aufrauen von Stoffen an die Tuchindustrie verkauft.

Muldenau im gleinamigen Bachtal

Blick in die Kölner Bucht bis zum Siebengebirge

Der Blick geht in das benachbarte Thuir im Muldenauer Bachtal und ein Steinwurf weiter liegt Muldenau. Ein Grasweg führt dann rechts hinauf zum Bördeblick „Breidel“ auf 300m. Ein grandioses Panorama von der Sophienhöhe bis zum Siebengebirge wird uns hier geboten. Weiter geht es mit diesem Blick auf einem wahren Panoramaweg nun leicht bergab. Kleine Orte zeigen sich hier und da in einer herrlichen Hügellandschaft mit Feldern, Wiesen und kleinen Buschgruppen. So zeigt sich Wollersheim auf der anderen Seite des Neffelbachs. Wiesenwege mit blühenden Blumen steigern weiter die Lust auf diese Wanderung.

Siebengebirge am Horizont

Blick über den Neffelbach nach Wollersheim

Schon in der Steinzeit zog es die Menschen In diese Landschaft. Das fruchtbare Bördeland und die bewaldeten wildreichen Voreifelberge boten beste Lebensbedingungen. Hinzu kamen günstige klimatische Bedingungen und der Wasserreichtum der Gegend. Ein „Rund-um-Wohlfühlpaket“, das auch die Römer hier sesshaft werden ließ. Vor uns zeigt sich dann einer dieser im Spätmittelalter wohlhabenden Orte. Auf fast fünf Jahrhunderte blickt die St. Agatha Kirche von Embken zurück. Am Horizont die Burg von Zülpich, die einstige Römerstadt mit dem lateinischen Namen Tolbiacum. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt, die der Landschaft den Namen gab.

Zülpicher Börde, Embken, am Horizont Zülpich

Rastplatz Antonius-Kapelle

Auf einem schönen Wiesenweg in Richtung Embken und immer mit einem tollen Ausblick über Felder und blühenden Wiesen, umrunden wir den "Galgenberg". So erreichen wir vor Embken auf einer Anhöhe von 220m die kleine Antoniuskapelle, die mit Bänken und Tisch zu einer Rast einlädt. Die Kapelle ist dem hl. Antonius von Padua gewidmet und stammt aus dem 18. Jh. Im Innern befindet sich eine Statue des hl. Antonius des 19. Jh´s, die farbig gefasst ist und auf einer älteren Konsole steht. Auch hier bieten sich herrliche Weitblicke. Früher soll dort neben der Kapelle in einer Hütte ein Einsiedler gelebt haben, der dreimal am Tag mit der Glocke zum Angelusgebet aufrief. Auch heute kann man eine Glocke noch zum Läuten bringen. Ein Versuch ist es allemal wert.

ehem. Rentmühle

Naturparadies Neffelbach

Von der Kapelle wandern wir hinunter ins Tal des Neffelbachs, queren ein Zufahrtsträßchen,  das wir aber schon nach ca 300m wieder erreichen. Es führt uns zu einem Gebäudekomplex, bei dem es sich um die einstige „Rentmühle“ handelt. Wie der Name sagt, ist es eine Pachtmühle, deren Ursprünge allerdings nicht eindeutig bestimmt werden können. Zur Zeit der Säkularisation wurde die Mühle enteignet und an die damals dort schon ansässige Familie Reuter verkauft. Heute betreibt sie die Firma „Reifen Reuter“.

ehem. Gödersheimer Ölmühle

Burg Gödersheim

Es ist der Neffelbach, der diese und auch die nächste Mühle, die „Gödersheimer Ölmühle“, antrieb. Diese wurde im 16. Jh. erbaut. Bis zu Ersten Weltkrieg wurde in der Mühle Raps und Mohn zu Öl geschlagen. Später wurde sie zu einem Wohnhaus umgebaut. 

ehem. Gödersheimer Mühle

Muschelkalkkuppen

Ein Wegestück weiter liegt rechts die Ruine der ehemaligen im 15.Jh. erbauten Burg „Gödersheim“. Die ursprünglich angelegten Wassergräben sind zugeschüttet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfiel das Gebäude, weil es nicht mehr bewohnt und genutzt wurde. Seit 2020 wird das Burghaus wieder Instand gesetzt. Zur Burg gehörte eine Getreide Mühle, die daneben am Neffelbach steht. Mühlanlagen existieren heute nicht mehr.
Uns führt die Wanderung zwischen den beiden Anlagen weiter. Wir überqueren den Neffelbach und steigen mit dem Weg und dem Zeichen „97“ zu Muschelkalkkuppen ständig leicht bergan. Der Muschelkalk ist in einem schmalen Streifen dem Buntsandstein bei Nideggen vorgelagert. Die Flächen der Kalkmagerrasen wirken auf den ersten Blick kahl, präsentieren im Frühling aber eine Vielzahl von Blütenpflanzen, die gerne von Schmetterlingen angeflogen werden.




Natur zum Wohlfühlen

Vor uns taucht dann der Weg in ein Buschgelände ein, um aber weiter die Aussicht zu erleben verlassen wir den Weg „97“ und biegen rechts ab und steigen mit diesem Weg bergan. Nach einem Linksbogen kommen wir wieder in freies Gelände mit der ersehnten Aussicht.
Kaum zu glauben, das was wir in einiger Entfernung auf einem Südhang sehen. In Reih und Glied stehen dort Weinreben. 4500 Reben hat der Winzer Markus Schäfer vor einigen Jahren angebaut und es werden noch mehr. Obwohl die Idee ungewöhnlich erscheint, ist sie nicht neu. Schon die Römer haben in dieser Region Wein angebaut und auf dem Flurstück „Wingertsberg“ sind bis 1910 Trauben angebaut worden. Der Hang ist dank des eiszeitlichen Bodens aus Muschelkalk und seinen hohen Mineralstoffanteil wirklich ideal für den Wein.

Weinberg

Apfelplantage

Außer diesem Winzer gibt es in Berg Obstbauern. Das Ergebnis können wir rechts am Weg mit einer großen Apfelbaumplantage sehen. Inzwischen wandern wir wieder auf dem Weg „97“.
Die Frankenstraße wird überquert und wir biegen an der nächsten Wegekreuzung rechts ab und gehen auf den Ort Berg zu. Vor Ortsbeginn nehmen wir links den Weg der uns an Wiesen vorbei zu einem schönen schattigen und aussichtsreichen Rastplatz an der Friedhofskapelle führt. Zum Reiz der Wanderung gehören nicht nur Blicke in die Ferne, sondern auch das „Naheliegende“. So beeindruckt bei einem Besuch die aus den 12/13Jh. stammende St. Clemens-Kirche mit seiner reizvollen Innenausstattung.

Rastplatz in Berg

St. Clement Kirche

Wir verlassen den Ort mit dem „Clementweg“ und wandern kaum spürbar zum höchsten Punkt der Wanderung. Den kennzeichnen schon von weitem zwei Lindenbäume in einer mit Feldern überwiegend besetzten Landschaft. Es ist der „Klemensstock“ und mit 345m gleichzeitig der höchste Punkt von Nideggen. Der Blick geht jetzt weit in die Eifel, wo besonders der Ort Schmidt sich hoch oben auf der Höhe zeigt, ebenso ist Nideggen mit seiner Burg zum Greifen nah.
Die zwei Lindenbäume sind Stellvertreter einer jahrtausendealten Linde, die hier einmal gestanden hat und zu der es viele Legenden gibt. Der hl. Willibrod von Echternach, Missionar und Klostergründer, soll hier gepredigt haben und dabei seinen Stock in die Erde gesteckt haben, der später ausschlug und zu einem großen Lindenbaum wuchs. Vom Papst bekam Willibrod den Namen Klemens verliehen und so nannte man diesen Ort „Klemensstock“. Die uralte Linde gibt es nicht mehr, sie wurde im Kriegssommer vom Blitz getroffen und verbrannte.

Eifelblick "Klemensstock"

Anhöhe "Hürth"

An ihrer Stelle pflanzten die Bürger 1950 zwei neue Linden und errichteten ein Kapellchen mit einer Statue des hl. Willibrod. Einen traumhaften Rundblick in die Eifel bis in die Kölner Bucht und zum Siebengebirge bietet dieser Punkt. Wir haben mittlerweile etwas mehr als 10km zurückgelegt und wer jetzt die Runde abschließen möchte kann nach einen knappen Kilometer nach Berg zum Parkplatz zurückkehren.
Für den Ausdauernden sind dann noch ca 4km zu bewältigen, die auch noch einiges an Kondition erfordern werden. Wir befinden uns schließlich am Rande der Eifel, wo die Höhenunterschiede zunehmen.
Auf der Höhe vor uns sehen wir einen Hügel mit einem Sendemast, der mit dem Eifelblick „Nideggen Bördeblick“ unser nächstes Ziel ist. Der Weg zu dem wenig aus der Landschaft sich erhebende Hügel führt aber zunächst 65m bergab und  anschließend 50m steil bergauf.
Die Aussicht von dem 335m hoch gelegenen Berg „Hürth“ nutzte schon Cäsar mit einem Kastell sich gegen die immer wieder über den Rhein einfallenden Germanen zu verteidigen. In den 1960er Jahren bauten an der gleichen Stelle die Amerikaner eine Feuerleitstelle zum Abschuss von Nike-Raketen. Bewacht wurde die Anlage von belgischen Soldaten. 1990 wurde die Station geschlossen.

Sophienhöhe

Siebengebirge

Nach einiger Anstrengung erreichen wir die Höhe, wo uns die Panoramatafel „Nideggen Bördeblick“ die Aussichtspunkte näher erklärt. Von der Sophienhöhe bis zum Siebengebirge mit Ölberg, Lohberg und Löwenburg reicht dieses Panorama. Wir wandern anschließend, quasi schon durch die Voreifel, 50 Höhenmetern hinunter und wieder hinauf zurück zum Ausgangspunkt.
Selten hat man eine Wanderung mit so vielen Panoramablicken erlebt wir diese. Über Höhen und kleine Täler führte diese abwechslungsreiche Runde. Saisonbedingt zeigt sich die Natur in einer vielfältigen Pracht.

Information: Wanderkarte Nr.2 „Dürener Rureifel“ des Eifelvereins,
Streckenlänge:  ca. 15km, Abkürzung 11km
Schwierigkeit:  leichte wellige Landschaft, Auf- und Abstiege 140m,
erst die letzten 4 Kilometer erfordern mehr Anstrengung.
Gesamt Auf- und Abstiege 240m
Einkehrmöglichkeit:  unterwegs keine, zum Abschluss in Nideggen möglich                                                           weiter Blick über die Zülpicher Börde
GPX – Track:


Karte

Eifelblick "Breidel"


nach oben


Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!